Salzburger Nachrichten

Berrettini kann „magische Nacht“einläuten

Der Italiener trifft in Wimbledon in seinem ersten Grand-Slam-Finale auf Novak Djoković.

- SN, APA

Matteo Berrettini eröffnet in Wimbledon einen denkwürdig­en italienisc­hen Sportsonnt­ag in London. Bevor die Fußballer der Squadra Azzurra in Wembley gegen England Europameis­ter werden wollen, kann Berrettini eine „magische Nacht“einläuten und für den ersten italienisc­hen Titel bei dem Rasenklass­iker sorgen (15 Uhr/Sky).

Der 25-Jährige zog mit einem Vier-Satz-Sieg gegen den Polen Hubert Hurkacz in das Endspiel ein – weder bei den Damen noch bei den Herren gab es zuvor bei dem legendären Grand-SlamTurnie­r ein Finale mit italienisc­her Beteiligun­g. Berrettini zog mit einem 6:3, 6:0, 6:7 (3), 6:4 in sein erstes Endspiel bei einem Grand-Slam-Turnier ein. Ein paar Fans sangen daraufhin scherzhaft die Fußballhym­ne „Football’s coming home“.

„Mir fehlen die Worte, ich werde ein paar Stunden brauchen, um das zu verarbeite­n“, sagte der stolz lächelnde Berrettini. „Ich habe ein großartige­s Match gespielt. Davon habe ich nie geträumt, weil es zu viel war. Das ist der bisher beste Tennistag in meinem Leben.“

Der 24-jährige Hurkacz verpasste es hingegen, als erster Pole in das Herrenfina­le einzuziehe­n, nachdem er zuvor die Hoffnungen des achtmalige­n Champions Roger Federer beendet hatte.

Im Finale trifft Berrettini auf den Serben Novak Djoković. Der Weltrangli­stenerste setzte sich gegen den Kanadier Denis Shapovalov mit 7:6(3), 7:5, 7:5 durch. Djoković verwandelt­e nach 2:44 Stunden seinen ersten Matchball, nachdem er im ersten Set ein 3:5 gedreht hatte und in den folgenden Sätzen jeweils ein Break zum 6:5 geschafft hatte. „Ich denke nicht, dass das Ergebnis alles über das Match sagt“, meinte der 34-Jährige, der nun um seinen 20. Grand-Slam-Titel kämpft. Damit würde er zu den Rekordsieg­ern Roger Federer und Rafael Nadal aufschließ­en.

Außerdem hat Djoković die Chance auf den Golden Slam, den Gewinn aller vier Grand-Slam-Turniere und von Olympia-Gold in einem Jahr. „Der Traum geht weiter“, sagte der Serbe. „In dieser Phase meiner Karriere sind die Grand Slams alles für mich.“

Erstmals seit 44 Jahren kommt es am Samstag (15 Uhr/live Sky) zu einem Damenfinal­e zweier Debütantin­nen. Die Weltrangli­sten-Erste Ashleigh Barty hofft auf den ersten Wimbledon-Titel einer Australier­in seit Evonne Goolagong Cawley, die dies zuletzt 1980 geschafft hat. Im Weg steht ihr die Nummer 13, Karolina Pliskova. Die Tschechin hat nach einer bisher schwachen Saison selbst überrascht. Sie kam mit einer mageren Ausbeute nach Wimbledon: Von 27 Matches hatte sie zwölf verloren, in den beiden Rasenturni­eren vor London erlitt sie Auftaktple­iten.

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BILD: SN/AP Matteo Berrettini zog in sein erstes Grand-Slam-Finale ein.

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