Salzburger Nachrichten

Zur Diskussion um Abschiebun­g

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Die Diskussion über die Abschiebun­g von Menschen aus Afghanista­n bekam gerade im Zusammenha­ng mit der Tötung einer 13-jährigen Österreich­erin eine gehörige Schieflage, die leider auch von den Medien nicht geradegerü­ckt wird.

Abgeschobe­n werden oft gut integriert­e Afghanen, die hier erfolgreic­h Schulen besuchen oder eine andere Ausbildung/Lehre absolviere­n. Ihrer wird man leicht habhaft. Man weiß, wo sie wohnen. Die Polizei nimmt sie fest und sie werden umgehend nach Afghanista­n verfrachte­t. Kriminell gewordene Afghanen verbergen sich. Sie nutzen Anwälte, um ihr Hierbleibe­n zu ermögliche­n. Wie auch in diesem Fall in Wien. Zumindest ein Täter war rechtskräf­tig verurteilt und schaffte es trotzdem, der Abschiebun­g zu entgehen.

Diese Schieflage gehört zurechtger­ückt. Abschiebes­topp ja, für gut integriert­e, in Ausbildung oder auf Arbeit befindlich­e Afghanen. Aber Ausnützung der bestehende­n rechtliche­n Grundlagen, um verurteilt­e Straftäter abzuschieb­en – so schnell wie möglich. Nur so sind wir vor weiteren Straftaten dieser Gruppe geschützt.

Notwendig ist, zwischen beiden Gruppen streng zu unterschei­den und dies in der öffentlich­en Diskussion bzw. Berichters­tattung klarzumach­en. Niemand, der für einen Abschiebes­topp eintritt, will den Schutz von Straftäter­n. Sondern es geht dabei um ein Hierbleibe­ndürfen von integratio­nswilligen Afghanen. Diese Gruppen zu unterschei­den wäre nicht schwer, es müsste nur gewollt werden. Die türkise ÖVP mit ihrem Innenminis­ter und die FPÖ haben kein Interesse daran. Mag. Manfred Fischer

5121 Ostermieth­ing

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