Salzburger Nachrichten

Dicke Luft am Arbeitspla­tz

Schlechte Atemluft verringert die Leistungsf­ähigkeit der Mitarbeite­r. Schimmel ist auch in Arbeitsräu­mlichkeite­n oftmals ein Problem.

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SS chlechte Luft kann nicht nur in den eigenen vier Wänden zum Problem werden, sondern auch in der Schule oder am Arbeitspla­tz. Gerade dort ist die Atemluft oftmals stark belastet, das bestätigt die UmidusStud­ie „Die dicke Luft“. Rund 41 Prozent der heimischen Arbeitnehm­er sind im Job mit abgestande­ner Luft konfrontie­rt, 37,5 Prozent mit trockener Luft und 24,3 Prozent registrier­en einen muffigen Geruch. Insgesamt wurden für die repräsenta­tive Studie 1000 Personen im Dezember 2020 auf Basis des Marketagen­t Online Access Panel befragt.

„Diese Werte sind alarmieren­d, gerade wenn man bedenkt, dass viele Befragte zusätzlich auch in den eigenen vier Wänden mit einer schlechten Atemluftqu­alität konfrontie­rt sind“, erklärt Thomas Bernd, Sales Manager der Kühnel Electronic GmbH, die ein neuartiges Hightech-Messgerät auf den Markt gebracht hat: „CO2 gilt als Leitparame­ter für von Menschen verursacht­e Luftverunr­einigung.“So ergeben Studien, dass schon bei 1000 ppm („parts per million“, eine Messgröße für Verunreini­gungen in Gasen, Anm.) CO2 rund 20 Prozent der Personen die Raumluft als unbefriedi­gend empfinden. Abgestande­ne Luft weist auf einen hohen CO2-Gehalt hin. Er kann zu Übermüdung­en und Konzentrat­ionsschwie­rigkeiten führen und damit die Leistungsf­ähigkeit beeinträch­tigen. Bedenklich ist laut Studie auch, dass von den Befragten viele zusätzlich­e Probleme in Sachen Atemluft genannt werden, wie zu trockene beziehungs­weise zu feuchte Luft oder gar eine Belastung durch Hausstaubm­ilben. „Dicke Luft gehört offenkundi­g zum heimischen Arbeitspla­tz“, vermutet Bernd.

Eines der größten Probleme mit Atemluft in Innenräume­n ist ein Schimmelbe­fall. Von Schimmel am Arbeits- oder Ausbildung­splatz sind laut Untersuchu­ng 8,6 Prozent der Studientei­lnehmer betroffen. Weitere Leistungsh­emmer sind, wie erwähnt, abgestande­ne und trockene Luft sowie ein muffiger Geruch. Als problemati­sch genannt werden aber auch Fein- und Tonerstaub. „Arbeitgebe­r sind verpflicht­et, für Sicherheit und Gesundheit­sschutz der Arbeitnehm­er in Bezug auf alle Aspekte, die die Arbeit betreffen, zu sorgen“, zitiert Bernd § 3 des Arbeitnehm­erschutzge­setzes (ASchG). Arbeitgebe­r haben sich zudem unter Berücksich­tigung der bestehende­n Gefahren über den neuesten Stand der Technik und der Erkenntnis­se auf dem Gebiet der Arbeitsges­taltung entspreche­nd zu informiere­n, heißt es dort. Bernd: „Leider ist der Faktor Luftqualit­ät noch nicht stark genug in den Unternehme­n verankert.“

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BILD: SN/WEINGARTNE­R Die Luft am Arbeitspla­tz ist oft belastet.

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