Gräfliche Familie kaufte Mozartschloss zurück
Wolfgang Amadeus und Nannerl Mozart waren in ihrer Kindheit oft im Schloss Triebenbach. Damals war es noch auf Salzburger Boden.
Eine Schlossanlage wie im Bilderbuch, ein paar Wolken bringen Bewegung in den blitzblauen Himmel. Der Blick fällt weit über Felder, gerahmt von Haunsberg, Nockstein, Gaisberg, Untersberg und Staufen. Wir stehen im ehemaligen Wassergraben, er wurde vor rund 200 Jahren trockengelegt. Vor der Marienkapelle wachsen Königskerzen, Wildbienen schwirren herum.
Die Familie Mozart erlebte Triebenbach bei Laufen noch als befestigte Wasserburg. Sie war oft bei der befreundeten Familie Schidenhofen zu Besuch, die hier ihren Sommersitz hatte. In der Stadt Salzburg wohnten die Schidenhofen im Eckhaus Getreidegasse/Sigmund-Haffner-Gasse.
Schlossherr Rudolf Logothetti sagt: „Mozart ging hier ein und aus. Die Familie Mozart war erwiesenermaßen 63 Mal hier.“Seine Tochter Constanze Logothetti ergänzt, diese Vorstellung habe ihr immer schon sehr gut gefallen. Die Besuche seien in den Tagebüchern der Schidenhofen verewigt worden, aber auch in anderen Aufzeichnungen, etwa Briefen. Ihr Vater zeigt Richtung Salzach. „Sie sind auch mit dem Schiff von Salzburg gekommen.“
Später werden die beiden im Comédiensaal erzählen, Wolfgang Amadeus und Nannerl hätten hier mit Sicherheit gespielt. Dieser Festsaal im obersten Stockwerk des Hauptgebäudes wirkt heiter, vor allem durch die auf die Wand gemalten, sonnengelben Girlanden. Bühnencharakter hat er aber auch durch zwei Figuren, die die Schlossbesitzer schon vorab ankündigten, den Harlekin und die Zuschauerin. Ganz schnell beginnt mit ihnen das Spiel zwischen Beobachten und Beobachtet-Werden.
Der Schlossherr weist auf das weiß-blaue Band in der Girlande hin. „Früher war es rot-weiß für Salzburg, mit der Abspaltung des Rupertiwinkels 1816 von Salzburg wechselten auch die Farben.“
Das Salzburgisch-Bayerische haben die Besitzer gräflicher Herkunft auch in der eigenen Familie: Rudolf Logothetti ist gebürtiger Oberndorfer und trägt als österreichischer Staatsbürger keinen Adelstitel im Namen, seine Frau Marion Gräfin Logothetti als Deutsche hingegen schon. Sie kam in Laufen auf die Welt und wuchs in München auf. Die zwei
Töchter der beiden haben die Doppelstaatsbürgerschaft.
Constanze Logothetti arbeitet in München im öffentlichen Dienst. Sie hat den Adelszusatz im deutschen Pass stehen, „er ist Bestandteil des Namens“, im österreichischen nicht. Sie gehe locker damit um, sagt die Mutter eines neun Monate alten Sohnes. „Ich bin stolz auf meine Wurzeln, dass ich aus einer alten Familie komme, und werde die Familiengeschichten weitererzählen.“
Die Logothetti sind byzantinisch-venezianischer Adel, der byzantinische Doppeladler wacht denn auch gut sichtbar über das historische Gemäuer.
Die Schlossbesitzer sind Nachkommen der Schidenhofen, denen Schloss Triebenbach in der Mozart-Zeit gehörte. Vor mehr als einem Vierteljahrhundert kam das „Mozartschloss“nach vielen Eigentümerwechseln wieder in die Hand der Familie. „Eine glückliche Fügung“, sagt Rudolf Logothetti. Nach dem Tod des Vorbesitzers habe dessen Haushälterin Fini seine Frau und ihn informiert, dass das Schloss zum Verkauf stünde. „Wir haben uns gedacht, das passt jetzt, das ist ein Wink des Schicksals.“
Vor 27 Jahren zogen sie aus der Stadt Salzburg nach Triebenbach. Constanze Logothetti erzählt: „Meine Schwester und ich waren Kinder, wir fanden es aufregend. Als Teenager wären wir vielleicht nicht so begeistert gewesen.“Sie erinnert sich an all die Renovierungsarbeiten in den
Die Familie Mozart ist auch mit dem Schiff von Salzburg gekommen.