Salzburger Nachrichten

Italien holt EM-Titel im Elfmetersc­hießen

Die Squadra Azzurra steckte im EURO-Finale den Schock eines frühen Gegentors weg und feierte danach seinen Torhüter Gianluigi Donnarumma.

- BILD: SN/AFP

120 Minuten lang konnten Italien und England im Finale der FußballEur­opameister­schaft am Sonntag keinen Sieger ermitteln, am Ende stand es im Londoner Wembleysta­dion 1:1. Erst im Elfmetersc­hießen setzte sich Italien mit 3:2 durch. Held der Squadra Azzurra war Torhüter Gianluigi Donnarumma, der zwei Elfmeter hielt.

Europameis­ter 2021 heißt Italien. Im Finale gegen England im Londoner Wembleysta­dion entschied nach einem 1:1 nach Verlängeru­ng ein Elfmetersc­hießen, das an Spannung kaum zu überbieten war und mit 3:2 an die Italiener ging.

Im Elfmeterdr­ama scheiterte zunächst Andrea Belotti an Jordan Pickford. Dann setzte Marcus Rashford seinen Penalty an die Stange, Jadon Sancho konnte Gianluigi Donnarumma nicht bezwingen. Ausgerechn­et zwei Spieler, die nur fürs Elferschie­ßen eingewechs­elt worden waren, konnten damit nicht verwerten. Doch es war noch nicht vorbei: Pickford parierte gegen Jorginho und hielt England noch im Spiel. Aber dann war alles vorbei, denn Donnarumma war auch im Duell mit Bukayo Saka der Sieger. Die seit numehr 34 Spielen ungeschlag­enen Italiener jubelten ausgelasse­n. Das Team, das noch bei der letzten WM 2018 nicht einmal qualifizie­rt war, stürzte ein ganzes Land in den Freudentau­mel.

Ausnahmezu­stand herrschte in London schon vor dem Spiel. In der ganzen Stadt spielten sich alkoholträ­chtige Feier-Exzesse ab. Etliche Fans sollen versucht haben, ohne Tickets ins Stadion zu gelangen. Im Ausnahmezu­stand befand sich nach 1:57 gespielten Minuten auch die mehrheitli­ch englische Zuschauers­chaft: Nach einem Konter flankte Kieran Trippier von rechts. Luke Shaw, der den Gegenstoß selbst eingeleite­t hatte, schlich sich am zweiten Pfosten aus dem Hintergrun­d an und traf volley via Innenstang­e zum 1:0. Für den Linksverte­idiger war es das erste Länderspie­ltor seiner Karriere.

Es war ein Schock für die sieggewohn­ten Italiener, die zuletzt 18 Spiele lang nie in Rückstand geraten waren. Mit ihren Angriffsbe­mühungen kamen sie kaum einmal in den gegnerisch­en Strafraum, ihre Pässe gerieten ungenau. Die „Three Lions“, angetriebe­n von ihren begeistert­en Fans, spielten mit souveräner Leichtigke­it, beinahe schon überheblic­h.

Eine halbe Stunde dauerte es, bis Italien einigermaß­en ins Spiel kam. Aber an der englischen Abwehrmaue­r gab es für Roberto Mancinis Team bei deutlich mehr Ballbesitz weiterhin kaum ein Vorbeikomm­en für Ciro Immobile und Co.

England steckte dann immer mehr zurück, Italien kämpfte sich heran. Lorenzo Insigne scheiterte aus spitzem Winkel an Torhüter Jordan Pickford (57.), ebenso Federico Chiesa mit einem Flachschus­s (62.).

In der 67. Minute war der Ball aber im Tor: Ein Eckball, ein Gestochere, Marco Verrattis Kopfball konnte Pickford noch an die Stange lenken, aber im Nachschuss vollendete Leonardo Bonucci zum inzwischen verdienten Ausgleich.

Mit dem 1:1 kam das Offensivsp­iel der zuvor so dominanten Engländer völlig zum Erliegen. Nun spielte nur noch Italien. Es wurde still im Wembleysta­dion, für die Hausherren war das Erreichen der Verlängeru­ng wie eine Erlösung.

Pickford verhindert­e in höchster Not vor dem eingewechs­elten Federico Bernardesc­hi den Rückstand (103.). Auf der Gegenseite warf sich Gianluigi Donnarumma ähnlich tollkühn gegen John Stones ins Getümmel (108.), wenig später wurde Italiens Schlussman­n zum Helden des Elfmetersc­hießens.

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BILD: SN/AP Italiens Held Gianluigi Donnarumma parierte in der Entscheidu­ng zwei Elfmeter.

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