Haiti: Witwe spricht über den Anschlag
Nach der Ermordung des haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse hat dessen Witwe sich erstmals öffentlich zu dem Attentat geäußert. „Ich lebe, aber ich habe meinen Mann verloren“, sagte Martine Moïse in einer Audiobotschaft, die am Wochenende im Onlinedienst Twitter veröffentlicht wurde. Die Authentizität der Aufnahme wurde von Haitis Kommunikationsminister Pradel Henriquez bestätigt.
Der Staatschef war in der Nacht zum vergangenen Mittwoch in seinem Haus in Port-au-Prince erschossen worden. Nach Polizeiangaben war ein Mordkommando aus „26 Kolumbianern und zwei USBürgern haitianischer Herkunft“an dem Attentat beteiligt. Martine
Moïse wurde bei dem Anschlag verletzt und zur Behandlung nach Miami ausgeflogen. Die Tochter des Paares war nach einem Bericht der Zeitung „Le Nouvelliste“während des Angriffs im Haus und versteckte sich im Zimmer ihres Bruders.
„Innerhalb eines Wimpernschlags drangen die Söldner in mein Haus ein und durchlöcherten meinen Mann mit Kugeln, ohne ihm auch nur die Chance zu geben, ein Wort zu sagen“, sagte Moïse. Ihr Mann sei ermordet worden, weil er für Straßen, Wasser, Strom und ein Verfassungsreferendum gekämpft habe. Es dürfe nicht zugelassen werden, „dass sein Blut umsonst vergossen wurde“.