660 Unterschriften gegen Hotel in der Wallersee-Ostbucht
Neumarkter Anrainer wehren sich gegen die Hotelpläne. Auch die Umweltanwältin hält es nicht für machbar. Der Projektentwickler plant mit bis zu 249 Betten.
Diese Pläne haben nun die Anrainer mobilisiert: Sie haben binnen nur vier Tagen 663 Unterschriften gegen ein Hotel gesammelt und der Gemeinde übergeben. Zudem haben sie eine Stellungnahme zur geplanten REKÄnderung erarbeitet. Konkret befürworten die Anrainer eine Revitalisierung des Strandbads in der Ostbucht. „Wir verstehen darunter allerdings nicht naturzerstörende Maßnahmen bei der Errichtung und dem Betrieb einer kommerziell genutzten Hotelanlage mit einem Restaurant auf einer Mole, großflächigen Aufschüttungen im See, Errichtung von Fußball-, Park- und Umkehrplätzen für Busse“, heißt es in dem Papier. Vielmehr fordern sie die Wiederherstellung von Biotopen und die Erhaltung der Artenvielfalt. Zudem fürchten sie, dass durch ein Hotel der Seezugang eingeschränkt werden und die Aufschüttung einer Mole zu Algenwachstum und Geruchsbelästigung führen könnte. Auch die Wirtschaftlichkeit des Projekts wird bezweifelt: „Besteht nicht die Gefahr, dass bei fehlender Auslastung das Hotel in Zweitwohnungen umgewidmet wird?“
Auch Landesumweltanwältin (LUA) Gishild Schaufler übt in ihrer Stellungnahme zum REK Kritik: „Der Schutzzweck des dortigen Landschaftsschutzgebiets ist mit einem großen Hotelbetrieb nicht vereinbar. Die Aufschüttung des Sees finde ich aber noch ärger. Das ist nicht bewilligungsfähig, weil dadurch Lebensraum verloren geht.“Sie wünscht sich, ebenso wie die Anrainer, mehr Transparenz: „Es wäre gescheit, wenn die Gemeinde mit uns vorher darüber redet, weil man sich vielleicht Enttäuschungen, Kosten und Ärger spart.“
Auch der Neumarkter SPÖ-Vizebgm. David Egger stellt sich hinter die Anrainer: „Die 660 Unterschriften sind über zehn Prozent unserer 6200 Einwohner. Das ist eine starke Stimme, der sollte man Gewicht schenken.“Statt für ein Hotel tritt Egger für eine Revitalisierung des veralteten Strandbads ein: „Dazu braucht es ein ordentliches Bistro, Spielplätze, eine Sportanlage.“Er befürchtet durch ein Hotel zudem Kosten für einen Kreisverkehr, die Aufschließung und eine Kanalerweiterung von mehreren Mill. Euro für die Gemeinde.
Bgm. Adi Rieger (ÖVP) tritt offen für ein Hotel ein. Er betont aber, dass es noch kein konkretes Projekt gäbe und daher die Aufregung verfrüht sei: „Wir nehmen die Kritik der Anrainer und der LUA aber sehr ernst.“Er hält aber fest, dass schon im derzeitigen REK ein Hotel möglich sei, und hofft auf bis zu 100 Jobs: „Und es gibt noch die anderen 90 Prozent der Bürger, die nicht gegen ein Hotel sind.“Dass die Mehrheit eines wolle, habe sich im Agenda