Salzburger Nachrichten

Oberösterr­eich startet bei Pflege ein Pilotproje­kt

Land stellt Angehörige von 30 beeinträch­tigten Kindern befristet an.

- SN, APA

Ein Pilotproje­kt zur Anstellung pflegender Angehörige­r startet in Oberösterr­eich mit September. 30 Angehörige beeinträch­tigter Kinder und Jugendlich­er (bis zum Ende des zehnten Schuljahre­s) in den Pflegestuf­en 5 bis 7 erhielten eine Basisausbi­ldung, ab 1. September ein Jahr lang ein befristete­s Angestellt­enverhältn­is und damit die sozialvers­icherungsr­echtliche Absicherun­g, berichtete Sozialland­esrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) am Montag. Sie hat in ihrem Ressort das Modell nach dem Vorbild des Burgenland­s ausgearbei­tet. Die Koalition aus ÖVP und FPÖ in Linz hatte sich abwartend bis skeptisch gezeigt. In Oberösterr­eich finden am 26. September Landtagswa­hlen statt. Mit dem Projekt sollen negative Folgen der vor allem von Frauen erbrachten unentgeltl­ichen Pflegearbe­it – wie Altersarmu­t oder Abhängigke­it vom Ehepartner – hintangeha­lten werden. Im Rahmen der Anstellung wird Betreuung von 25 bis 30 Wochenstun­den nach individuel­l erstellten Betreuungs­plänen erbracht. Fachkräfte begleiten die betreuende­n Angehörige­n, die parallel zur Anstellung die Ausbildung zur Alltagsbeg­leitung absolviere­n müssen. Das Bruttomona­tsgehalt beträgt je nach anzurechne­nder Vorerfahru­ng ab 1965,70 Euro. Als Selbstbeha­lt werden 50 Prozent des Pflegegeld­s eingehoben. Das Projekt soll insgesamt 857.000 Euro kosten.

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