Stegenwald: Baustart
Beim geplanten Salzach-Kraftwerk gibt es eine Beschwerde der Umweltanwältin. Verbund und Salzburg AG drängen aber auf einen Baustart.
WERFEN. 2010 haben die Salzburg AG und der Verbund die Pläne für ein Salzach-Kraftwerk in WerfenStegenwald eingereicht. Geplant ist ein Kraftwerk mit einer Leistung von 14,5 Megawatt und einer Jahreserzeugung von 72 Gigawattstunden, das 20.000 Haushalte versorgen soll. Kosten soll es rund 90 Mill. Euro. 2014 stellte der Verwaltungsgerichtshof fest, dass keine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig ist. Als Folge haben die beiden Energieversorger
begonnen, die Verfahren fortzuführen und die nötigen Genehmigungen zu beantragen. Salzburg-AG-Sprecher Harald Haidenberger: „Derzeit liegt der erstinstanzliche Bescheid nach dem naturschutzrechtlichen Verfahren vor. Ob der Bescheid rechtskräftig wird, ist abhängig davon, ob dagegen Beschwerden erhoben werden.“
Allerdings: Am Montag hat Landesumweltanwältin Gishild Schaufler eine solche Beschwerde, die 78 Seiten umfasst, erhoben. Schauflers Hauptargument: „Der Abschnitt, wo das Kraftwerk geplant ist, ist die letzte freie, unverbaute Fließstrecke der mittleren Salzach. Es ist ein mäandrierendes Gewässer, das sehr artenreich ist.“Vom Projekt seien daher etwa viele Amphibien, Reptilien und Vögel massiv betroffen – beispielsweise Wasseramsel, Gebirgsstelze, Flussuferläufer und der Eisvogel, die alle streng geschützt seien: „Dort ist ihr Lebensraum und ihr Brutgebiet.“Zudem würden auch waldbewohnende Vogelarten, Fledermäuse und Insekten durch das Kraftwerk gestört. Schaufler: „Auch im naturschutzfachlichen Gutachten kommt heraus, dass
„Die letzte unverbaute Strecke der mittleren Salzach.“
das ein artschutzmäßig höchstwertiges Gebiet ist.“
Die Umweltanwältin betont, dass es für die Bewilligung des Projekts eine Interessenabwägung brauche. Auch sie sagt, dass die Erzeugung von erneuerbarer Energie wichtig sei, um die fossile Energie zu ersetzen. „Oberstes Ziel ist aber, weniger Energie zu