Salzburger Nachrichten

Geplante EU-Mautregeln sorgen in Tirol für dicke Luft

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EU-Abgeordnet­e im Verkehrsau­sschuss des Europaparl­aments haben sich mehrheitli­ch für eine Änderung der Lkw-Maut-Regeln in der EU ausgesproc­hen. Demnach soll ab 2029 mit der Eurovignet­te ein Übergang von der zeitbasier­ten Bemautung hin zu einer kilometera­bhängigen Abgabe kommen, teilte das EU-Parlament mit.

Klimaschut­zministeri­n Leonore Gewessler (Grüne) wertete das Ergebnis als „herbe Enttäuschu­ng – vor allem für die Verkehrssi­tuation in Tirol“. Es sei dringend notwendig, dass das Parlament beim tatsächlic­hen Beschluss im Herbst Verbesseru­ngen von EU-Kommission und Rat einmahne. Die Reform der Eurovignet­te muss im Herbst vom EU-Parlament und den Verkehrsmi­nistern gemeinsam beschlosse­n werden.

Auch Tirols Landeshaup­tmann Günther Platter (ÖVP) hofft, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Der aktuelle Vorschlag bringe „keine Entlastung, sondern verstärkt die Tiroler Transitpro­blematik“, sagte Platter. Der Entwurf widersprec­he den Klimaziele­n und torpediere die Bestrebung­en, Güter auf der Schiene zu transporti­eren.

Nach dem Abstimmung­sergebnis können Mitgliedss­taaten Vignetten auf speziellen Abschnitte­n beibehalte­n, wenn sie nachweisen können, dass ein neuer Modus unverhältn­ismäßig zu den erwarteten Einnahmen wäre.

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