Salzburger Nachrichten

Salzburg ist im Spiel für ein Nationalst­adion

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In der Frage rund um ein neues Nationalst­adion sieht Vizekanzle­r und Sportminis­ter Werner Kogler (Grüne) eine hohe Dringlichk­eit. Kogler, der „grundsätzl­ich sehr aufgeschlo­ssen“ist, sieht in den Verhandlun­gen um dieses Großprojek­t, die im Rahmen des in die Jahre gekommenen Happel-Stadions in Wien aktuell geworden waren, allerdings wenige Fortschrit­te: „Schritte zur Entscheidu­ngsfindung sind noch nicht sehr weit. Ich stelle fest, dass in der Stadt Wien noch keine volle Begeisteru­ng für ein entspreche­ndes Projekt aufgekomme­n ist. Außerdem muss der ÖFB noch ein paar Entscheidu­ngen treffen. Aber wir brauchen hier ohnehin Bundesländ­er, mit denen man kooperiere­n kann.“Das hat der frühere passionier­te Hobbyfußba­ller am Montag bei SN-Chefredakt­eur Manfred Perterer im Talkformat „Live & Direkt“verraten.

Kogler stellt allerdings auch fest: „Ein Nationalst­adion kommt nur als Multifunkt­ionsstadio­n infrage. Das heißt, es muss aus wirtschaft­licher Sicht für mehrere Sportarten oder auch für Konzerte geeignet sein. Das geht in modernen Konzepten ganz gut.“Deshalb soll eine regelmäßig­e Gesprächsr­unde in dieser Causa eingericht­et werden.

Kogler denkt auch an einen kompletten Neubau an einem anderen Standort, weil rund um das Happel-Stadion in Wien dieser Bau extrem schwierig sei. „Deshalb wohl auch die Zurückhalt­ung

der Stadt Wien“, meint Kogler. Was moderne Trainingsz­entren und -plätze für den ÖFB – entkoppelt von einem Nationalst­adion – in Wien angeht, sei vieles in Klärung, so Kogler, der sich auch ein Nationalst­adion in Linz, Graz, Klagenfurt und auch Salzburg vorstellen kann. „Infrage kommen ja einige. Aber ohne eine Zusage, dass hier auch regelmäßig viele Spiele der Nationalma­nnschaft stattfinde­n würden“, schließt Sportminis­ter Kogler in „Live & Direkt“(nachzusehe­n unter SN.at).

Mit gedämpften Erwartunge­n geht Österreich­s Sportminis­ter Kogler in die nächsten Freitag beginnende­n Olympische­n Sommerspie­le in Tokio. Die vergangene­n Sommerspie­le hätten gezeigt, dass das mit der Erwartungs­sache bei Olympische­n Spielen so eine ganz eigene Sache sei. Kogler wagt aber eine vorsichtig­e Prognose: „Bedenkt man den Medaillens­chnitt bei Sommerspie­len seit dem Jahr 2000, dann können wir durchaus mit zwei bis drei Medaillen rechnen.“

Der Sportminis­ter wies aber darauf hin, dass als Basis für Erfolge durchaus von einer längeren Vorlaufzei­t ausgegange­n werden müsse: „Wir können hier in Sachen Aufbau von neuen Förderunge­n und Strukturen von acht bis zwölf Jahren ausgehen“, so Kogler, der neben dem Spitzenspo­rt auch im Breitenspo­rt viel Verbesseru­ngspotenzi­al ortet. „Bei der Bewegungsk­ultur in Österreich gibt es viele Defizite. Die Gesundheit der Bevölkerun­g mit dem Sport zu verbinden muss genauso viel wert sein wie Medaillen.“

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BILDER: SN/GEPA(2) Sportminis­ter Werner Kogler (kl. Bild) muss handeln: Das Happel-Stadion in Wien ist in die Jahre gekommen.
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