Gemeinde Hofgastein bremst geplantes Hotelprojekt aus
BAD HOFGASTEIN. Ein klares Nein seitens der Hofgasteiner Gemeindevertretung gab es für die Hotelpläne von Unternehmer Hans Irausek. Unweit der Talstation der Schlossalmbahn wollte Irausek, der am selben Standort bisher einen Berggasthof samt Skiverleih betrieb, einen Beherbergungs-Großbetrieb mit kolportierten 500 Betten errichten. Seit Monaten wird darüber im Ort heiß diskutiert.
Grund für die einstimmige Ablehnung des Widmungsantrags sei die geplante Finanzierung gewesen, sagt Bürgermeister Markus Viehauser (ÖVP). „Wir wollen keine 60, 70 Eigentümer haben und nicht das Risiko eingehen, dass wir hier Zweitwohnsitze bekommen.“Die Gemeinde wolle am Standort warme Betten und ein Gesamtkonzept gemeinsam mit der Bergbahn, sagt Viehauser. „Ein Parifizierungsprojekt wird es nicht geben.“
Hans Irausek betont, keine Zweitwohnungen im Sinn gehabt zu haben. Er habe vorgehabt, im Rahmen eines Hotelprojekts zehn Wohnungen mitzubauen, um über deren Verkauf die Finanzierung zu stützen. „Das wird auch in Kitzbühel und sonst überall so gemacht.“Nach dem politischen Beschluss habe er sein Interesse verloren. „Ich lasse mich nicht lange pflanzen und habe alles verkauft.“
Käufer sind die direkten Nachbarn, Vera und Georg Seer, die das Hotel Das Goldberg betreiben. Es sei geplant, vorerst mit leichten Änderungen wie bisher weiterzumachen und in zwei Jahren neu zu bauen, sagt Vera Seer. Federführend sollen dann bereits die Kinder der Chefleute sein. Die detaillierte Planung beginne erst, sagt Vera Seer, es werde ein klassischer Hotelbetrieb werden, voraussichtlich mit etwas mehr Betten als den 130 im Das Goldberg.
In Werfenweng beschloss die Gemeindevertretung am Montagabend ein weiteres Mal die für ein Hotel-Großprojekt im Zentrum notwendige Änderung des Flächenwidmungsplans. Aufgrund eines Formalfehlers war eine erneute Abstimmung nötig geworden. Abgespeckt wurde das im Ort umstrittene Projekt Hochthron neu mit über 300 Betten um ursprünglich geplante zehn Chalets. Die Betten sollen im Haupthaus dazukommen. Bürgermeister Peter Brandauer (ÖVP): „Ich hätte damit kein großes Problem gehabt, weil es ein touristisch nachgefragtes Produkt ist.“Das Thema Chalets rufe automatisch Ablehnung hervor, obwohl man Wohnsitznutzung mittlerweile über die Widmung gut ausschließen könne.
Die Finanzierung eines der beiden geplanten Hotels über ein Investorenmodell sieht die derzeit nur aus ÖVP-Mandataren bestehende Gemeindevertretung nicht problematisch. „Es ist Fakt, dass Banken solche großen Projekte derzeit nur schwer finanzieren“, sagt Brandauer. Die Art der Finanzierung habe letztlich keinen Einfluss auf den späteren Betrieb. Die Werfenwenger Gemeinderäte stimmten dem Antrag einstimmig zu.
„Wir haben ein anderes Konzept als der Vorbesitzer.“