AMS-Sanktionen und Armut
Zum Leserbrief von Herrn Thomas Neureiter zum Thema „Schärfere AMS-Sanktionen“vom 8. Juli möchte ich sagen: Armut ist ein Thema in unserer Gesellschaft, das ist keine Frage. Aber jeder arbeitswillige Mensch bekommt durch das
AMS eine umfassende vom Steuerzahler finanzierte Umschulungsmaßnahme zur Weiterqualifizierung bis hin zum Abschluss mit einer Lehrabschlussprüfung. Nicht zu vergessen sind Jobvermittlungen über alle Branchen in unterschiedlichsten Qualifikationen.
Wenn dann Leute Jobangebote nicht annehmen oder in Ausbildungsvereinbarungen festgelegte Umschulungen mit Prüfungsabschluss nicht erreichen (wollen), dann habe ich für diese Menschen kaum Mitleid, wenn Sanktionsmaßnahmen die Folge sind.
In Österreich gibt es seit Langem einen extremen Fachkräftemangel, der den Betrieben sehr zu schaffen macht.
Jeder arbeitswillige Mensch findet in Österreich einen Job! Deswegen befremdet mich die
Feststellung, dass durch diese Sanktionen arme Menschen betroffen sind, sehr.
Aus meiner Sicht sind die Sanktionen längst überfällig!
Es kann nicht sein, dass so manch einer ein Leben lang nichts arbeitet und auf Kosten der Allgemeinheit lebt.
Armut ist für mich, wenn eine Person aus gesundheitlichen Gründen erwerbsunfähig ist und von einer Mindestpension leben muss. Armut ist für mich eine Alleinerzieherin, die wegen betreuungspflichtiger Kinder nur Teilzeit arbeiten kann. Armut ist für mich, wenn Leute von einer Mindestpension leben müssen und kaum finanzielle Mittel für Arztkosten, geschweige für einen Urlaub zur Verfügung haben.
B. Maria Sigl