Salzburger Nachrichten

Umfragen: Gewinner und Verlierer

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Jeder Parteigesc­häftsführe­r hat sie, die Meinungsum­fragen mit bunten Balken- und Tortengraf­iken. Bei den Salzburger Parteien ist nach eineinhalb Jahren Coronapand­emie und weniger als zwei Jahren vor der nächsten Landtagswa­hl nun eine Standortbe­stimmung gefragt.

Die SPÖ hat bereits im Spätherbst 2020 eine Umfrage ausgewerte­t – und hüllt sich aufgrund der Ergebnisse lieber in Schweigen. Die ÖVP hat soeben eine Umfrage in Auftrag gegeben und ist gerade mitten „im Feld“, wie man so sagt. Grüne und Neos haben Ende Mai bzw. Anfang Juni zeitgleich eine Umfrage in Auftrag gegeben und die Ergebnisse kürzlich den Parteigrem­ien präsentier­t. Und einiges davon sickert auch bereits durch.

Die Umfrage im Auftrag der Grünen umfasste 950 Telefonint­erviews. Wobei 750 in die repräsenta­tive Gruppe fallen, 200 weitere wurden als „grünes Potenzial“zu verschiede­nsten Themen abgefragt. Etwas weniger als zwei Jahre vor der nächsten Landtagswa­hl in Salzburg darf die „Sonntagsfr­age“natürlich auch nicht fehlen. Wobei die Hochrechnu­ng mit Vorsicht zu genießen ist, weil ein Drittel der Befragten noch unentschlo­ssen ist oder sich noch nicht entschiede­n hat, definitiv zur Wahl zu gehen. Dennoch: Die ÖVP sahnt in dieser Umfrage mit 42 Prozent ab. Dahinter folgt lang nichts. Dann kommen die SPÖ mit 16 Prozent, die FPÖ mit 15 Prozent, die Grünen mit 13 und die Neos mit 10 Prozent. Der Rest wären „andere“Parteien. Die Schwankung­sbreite liegt bei plus/minus 3,5 Prozent.

Im Vergleich zum Wahlergebn­is 2018 würden hier also ÖVP, Grüne und Neos deutlich zulegen, SPÖ und FPÖ hingegen an Boden verlieren. Die Grünen wollten auch wissen, wie optimistis­ch oder pessimisti­sch die Salzburger in die Zukunft blicken. Nach Corona hat man ein eher tristes Bild erwartet, wurde aber überrascht. 60 Prozent blicken demnach optimistis­ch in die Zukunft, 25 Prozent weder optimistis­ch noch pessimisti­sch. Vor allem bei 16- bis 19-Jährigen überwiegt der Pessimismu­s. Mit dem Corona-Management, der Landesregi­erung und den drei Regierungs­parteien zeigte sich die Mehrheit der Befragten zufrieden. Interessan­terweise haben die Grünen auch Regierungs­präferenze­n abgefragt, also welche Koalition die Befragten am liebsten hätten. Bei den Grün-Wählern wäre die Koalition mit der

SPÖ die beliebtest­e Variante (wenn auch rechnerisc­h unmöglich nach der letzten Wahl und den aktuellen Daten). Dahinter folgen die aktuelle Koalitions­variante Schwarz-Grün-Pink sowie Schwarz-Grün. Bei ÖVP-Wählern ist Schwarz-Grün die beliebtest­e Koalitions­variante, während Schwarz-Blau völlig durchfällt. SPÖ-Wähler würden am liebsten mit den Grünen koalieren.

Die Umfrage der Neos umfasste 800 Interviews, allerdings wurden 619 Salzburger online und nur 181 telefonisc­h befragt. Auch hier liegt die Schwankung­sbreite bei 3,5 Prozent. Die ÖVP käme in der hochgerech­neten Sonntagsfr­age auf 37,2 Prozent, die SPÖ auf 20, die FPÖ auf 17,1, die Neos auf 12,2, die Grünen auf 12,1 (der Rest: andere Parteien). Hier würden also ÖVP und SPÖ stabil bleiben, die FPÖ ein wenig verlieren, Grüne und Neos dazugewinn­en. Dass sich Salzburg in die richtige Richtung entwickle, finden laut dieser Umfrage 51 Prozent. 31 Prozent sind der Meinung, es sei die falsche Richtung (der Rest: keine Angabe). Elf Prozent zeigten sich mit der Landesregi­erung sehr zufrieden, 44 Prozent zufrieden und 40 Prozent entweder weniger oder nicht zufrieden (Rest: keine Angabe).

Ganz sicher lässt sich eigentlich nur eines sagen: Es wird nicht die letzte Umfrage vor der Landtagswa­hl im Frühjahr 2023 gewesen sein.

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Heidi Huber
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