Mischte Schmid bei der Pleite von Kika/Leiner mit?
Ex-Kabinettschef soll den Insolvenzantrag gestoppt haben.
Die aus dem Finanzministerium an den Ibiza-Untersuchungsausschuss gelieferten Unterlagen deuten eine mögliche Einmischung Thomas Schmids in die Kika/Leiner-Pleite an. Demnach könnte der frühere Kabinettschef via Bundesrechenzentrum (BRZ) den Insolvenzantrag der Möbelhauskette an das Gericht gestoppt haben, berichtete das Onlinemagazin zackzack.at. Verkauft wurde die Kette schließlich an die Signa Holding des Investors René Benko, der ein Pauschalangebot für alle Immobilien legte. Gläubiger drängten allerdings auf die Insolvenz des Unternehmens und die Einzelverwertung der Immobilien. Die nun veröffentlichten Chats legen nahe, dass Kika/Leiner bereits einen Insolvenzantrag gestellt hatte. Dietmar Schuster, damals Mitarbeiter und nunmehr Nachfolger Schmids als Generalsekretär, schreibt an Schmid, der sich zu diesem Zeitpunkt in Griechenland aufhielt: „Vom Berg
Athos hast du die Zustellung des Insolvenzantrags von Kika/Leiner durch das BRZ gebremst! Cool!!!“Über das Bundesrechenzentrum laufen Eingaben im Elektronischen Rechtsverkehr (ERV), über den Anwälte Insolvenzanträge bei Gericht einbringen. Das BRZ bestritt gegenüber zackzack.at jedweden Eingriff. Schmid ließ über seinen Anwalt ausrichten, dass er keine Stellungnahme abgeben möchte. Die Signa Holding bestreitet, Nutznießer der mutmaßlichen Aktion gewesen sein zu können. Die früheren Gläubiger von Kika/Leiner hätten gar keinen Insolvenzantrag eingebracht, teilte die Signa schriftlich mit. Die Kommunikation zwischen Schmid und Schuster kenne man nicht, sie sei für das Unternehmen auch nicht nachvollziehbar.