Kokain kam im Koffer von Rio bis nach Tirol
Eine aufmerksame Zöllnerin schöpfte bei einer Gepäcksnachsendung Verdacht. Drei Personen wurden wegen des Drogenhandels verhaftet.
Am Innsbrucker Flughafen hat am Mittwoch vorvergangener Woche eine Zollbeamtin in einem Gepäckstück ein Kilogramm Kokain entdeckt. In der Folge wurden ein 34-jähriger und ein 35-jähriger Brasilianer sowie ein 28-jähriger Österreicher festgenommen und in die Justizanstalt Innsbruck eingeliefert. Ein 54-jähriger Kubaner wurde auf freiem Fuß angezeigt. Der Straßenverkaufswert des Suchtgifts dürfte 100.000 Euro betragen, berichtete das Innenministerium.
Der Zöllnerin war der Koffer wegen seiner „ungewöhnlichen Reiseroute“aufgefallen. Er kam ursprünglich aus Rio de Janeiro in Brasilien und war über Lissabon und München nach Wien gelangt. Aus der Bundeshauptstadt wurde das Gepäck schließlich als Nachsendung ohne zugehörigen Passagier nach Innsbruck an eine Tiroler Adresse überstellt.
Nach einer Überprüfung mittels Röntgengerät und Drogenspürhund wurde schließlich festgestellt, dass sich in einer Geschenkpackung in einem zusammengepressten Paket Kokain befindet. Ansonsten enthielt der Koffer gewöhnliche Reiseutensilien wie Kleidung, Schuhe und Toiletteartikel.
Das Landeskriminalamt Tirol wurde eingeschaltet. Die Beamten fuhren zur Zustelladresse des Gepäckstücks, dort erfolgten schließlich die Festnahmen. Außerdem wurden bei einer Hausdurchsuchung eine geringe Menge Cannabis, zwei Cannabispflanzen und ein fünfstelliger Eurobetrag sichergestellt.
Finanzminister Gernot Blümel und Innenminister Karl Nehammer (beide ÖVP) lobten die Zusammenarbeit zwischen den Behörden. Nehammer: „Gerade der Handel mit Suchtgift ist ein wesentlicher Teil der organisierten Kriminalität.“Blümel: „Der internationale Drogenhandel kann nur gemeinsam effektiv bekämpft werden.“