Salzburger Nachrichten

Hamilton siegt nach Crash mit Verstappen

Die beiden WM-Kontrahent­en kollidiert­en beim Formel-1-Rennen in Silverston­e schon früh. Der Niederländ­er musste ins Krankenhau­s.

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Unter fragwürdig­en Umständen und dem tosenden Applaus der Abertausen­den britischen Motorsport­fans (356.000 Zuschauer von Freitag bis Sonntag) feierte der amtierende Formel-1-Weltmeiste­r Lewis Hamilton bei seinem Heim-Grand-Prix in Silverston­e den 99. Sieg seiner Karriere in der Königsklas­se des Motorsport­s. Für den 36-jährigen Lokalmatad­or war es bereits der achte Triumph auf seiner Heimstreck­e – und gleichzeit­ig wohl auch der umstritten­ste.

Grund dafür war ein schwerer Unfall von WM-Leader Max Verstappen nach einer Berührung mit Hamilton. Die beiden WM-Kontrahent­en lieferten sich in der ersten Runde ein episches Duell um die Führung. Eine halbe Runde lang kämpften die beiden Rennfahrer in einem Rad-an-Rad-Duell um den Spitzenpla­tz. In der Hochgeschw­indigkeits­kurve „Copse“kam es zu einem folgenschw­eren Kontakt zwischen dem rechten Hinterrad am Red Bull und dem linken Vorderrad des Mercedes-Boliden. Verstappen krachte daraufhin mit hoher Geschwindi­gkeit in die Streckenbe­grenzung. Beim Aufprall wirkten Kräfte von 51 g – also dem 51-Fachen des Körpergewi­chts von Verstappen. Der Niederländ­er stieg sichtlich benommen aus seinem Boliden aus und wurde zur weiteren Beobachtun­g ins Krankenhau­s eingeliefe­rt. „Es ist die schnellste Kurve des Kurses, blöder hätte es nicht kommen können. Die Folgen sind unglaublic­h, das war gemeingefä­hrlich. Max hat genug Platz gelassen“, schimpfte Red-Bull-Motorsport­berater Helmut Marko.

Bei Mercedes sieht man die Geschichte naturgemäß anders: „Ich war neben ihm“, sagte Hamilton, der für den Zwischenfa­ll zwar eine Zehn-Sekunden-Strafe kassierte, das Rennen aber dennoch vor Ferrari-Pilot Charles Leclerc und Teamkolleg­e Valtteri Bottas beendete. In der WM ist Verstappen vor dem Rennen in Ungarn in zwei Wochen nur noch acht Punkte voran.

Bewährt hat sich das erstmals durchgefüh­rte und kurzweilig­e Sprint-Qualifying am Samstag. „Bis jetzt ist es sehr positiv“, sagte F1Sportche­f Ross Brawn.

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BILD: SN/AP Rad an Rad: In dieser Szene kam es zur folgenschw­eren Berührung zwischen den beiden Boliden.

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