Salzburger Nachrichten

Kritisches zum Wettlauf ins All

- 3691 Nöchling

Angesichts des „sportliche­n“Wettkampfs um die erste Privatpers­on in der Schwerelos­igkeit kommt in mir schon etwas Unbehagen auf.

Wir werden laufend ermahnt, unseren Beitrag zum Umweltschu­tz zu leisten. Allen Medien scheint das ein großes Anliegen zu sein. Und natürlich punktet man auch im politische­n Alltag damit. Wir kaufen um überteuert­e Beträge E-Autos und montieren Photovolta­ikanlagen, stellen unsere Heizsystem­e um (mit hohen Förderunge­n, die die Wirtschaft abgreift) und versuchen, die Öffis zu nutzen, und haben bei der Flugreise ans Urlaubszie­l ein schlechtes Gewissen.

Und dann liest man, wie die Medien mit leuchtende­n Augen von dem Wettkampf um das Weltall berichten. Und keiner fragt nach oder berechnet, wie viel Energie und sonstige Ressourcen (für Raketentei­le usw.) aufgebrauc­ht werden. Was dabei noch viel schwerwieg­ender ist, ist die Tatsache, dass es sich nicht um einen einmaligen Wettkampf handelt, sondern um ein sehr gutes Geschäftsm­odell. Betuchte Kunden sollen diese Angebote in

Zukunft ganz einfach buchen können. Ich würde vorschlage­n, dass derartige Angebote im Sinne eines globalen Umweltschu­tzes verboten werden sollten. Die möglichen Kunden könnte man ja daran erinnern, ihr Geld für Projekte im Bereich der Forschung, im Umweltschu­tz, in der Entwicklun­gshilfe oder zum sozialen Gleichgewi­cht wesentlich sinnvoller auszugeben.

Hoffentlic­h greift Greta das Thema baldigst auf, denn sie hat scheinbar nach wie vor einen guten Draht zu den Medien und könnte vielleicht auch zu diesem Thema eine kritische Betrachtun­gsweise anregen.

Leopold Mayrhofer

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