Diese Menschen geben viel zurück
Zum Leserbrief „Werft uns nicht alle in einen Topf“(Lokalteil der „Salzburger Nachrichten“vom 15. 7. 2021):
Das war so eine wichtige Stellungnahme von den vier jungen Männern aus Afghanistan! Herzlichen Glückwunsch!
Wir haben 2015 selbst einen damals unbegleiteten, minderjährigen afghanischen Flüchtling bei uns aufgenommen und haben das bis zum heutigen
Tag nie bereut. Wir sind sehr stolz auf ihn, was er alles geschafft hat. AHS-Matura 2020 und noch vieles mehr.
In den vergangenen Wochen haben viele unserer Freunde und Bekannte genau das Gleiche gesagt: Man darf ja nicht alle in einen Topf werfen. Wir sind schwer beeindruckt, was so viele von den Geflüchteten in den vergangenen Jahren geleistet und geschafft haben.
Und das immer mit der Angst im Nacken, ob der nächste Bescheid für den Aufenthaltstitel verlängert wird oder nicht und dann die Abschiebung droht. Auch keine Familie hier zu haben oder aber auch seit Jahren keinerlei Kontakt zu den zurückgebliebenen Angehörigen zu haben ist äußerst belastend.
Es ist höchst an der Zeit, dass Österreich die Einwanderungspolitik grundlegend überdenkt. Sehr gut integrierte, unbescholtene und ausgebildete Migranten sollten keine Angst mehr vor Abschiebung haben müssen. Denn das sind genau jene Menschen, die immer bereit sein werden zu arbeiten und höchst bemüht und dankbar sind, in Österreich angstfrei leben zu können. Sie geben dem Land langfristig mehr zurück, als sie je gekostet haben. Ingrid Kandler
5023 Salzburg