Salzburgs Industrie ist wieder optimistisch
Die Industriellenvereinigung erklärt die Coronakrise aus ökonomischer Sicht für beendet.
Die österreichische Industrie hält die Coronapandemie zwar nicht aus gesundheitlicher, aber aus ökonomischer Sicht für beendet. Im laufenden dritten Quartal werde die Volkswirtschaft im Durchschnitt wieder ihr Vorkrisenniveau erreichen, sagte Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) am Dienstag. Bremsen könne den Aufholprozess der Facharbeitermangel und eine Nicht-Umsetzung fix geplanter Infrastrukturvorhaben.
Auch in Salzburg zeigt die aktuelle IV-Umfrage unter 21 Betrieben
mit 12.700 Beschäftigten die besten Werte seit 2019. Die Konjunktureinschätzung wird aus dem Mittelwert der aktuellen Geschäftslage und der erwarteten Situation in sechs Monaten bestimmt. „Nach intensivem Wellengang während der Coronapandemie hat sich die raue See nun geglättet“, betont Peter Unterkofler, Präsident der IV Salzburg. Das Konjunkturbarometer zeige seit Monaten ausschließlich nach oben – trotz Rohstoffknappheit, Lieferschwierigkeiten und fehlender Fachkräfte. Im Bundesländervergleich sei Salzburg gemeinsam mit Oberösterreich und Tirol weiterhin in der Spitzengruppe.
Unterkofler warnt aber vor zusätzlichen Belastungen der Industrie, die „auch in Krisenzeiten als Wellenbrecher“fungiere. Im zweiten Quartal bewerteten fast alle befragten Salzburger Unternehmen
die aktuelle Geschäftslage als gut oder durchschnittlich und nur vier Prozent als schlechter. Ähnlich positiv fiel der Ausblick auf die Lage in den nächsten sechs Monaten aus, auch der Auftragsbestand wird als durchschnittlich und mitunter sogar höher bewertet. Fast 70 Prozent der befragten Unternehmen benötigten mittlerweile neue Mitarbeiter. Kein Unternehmen will nach Stand Mitte Juni Stellen abbauen. Und fast alle sehen eine stabile Produktionslage, mehr als die Hälfte rechnet sogar mit steigenden Kapazitäten.
„Die Industrie fungiert auch in Krisenzeiten als Wellenbrecher.“