Faßmann bittet Eltern, sich impfen zu lassen
Der Herbst werde „nicht ganz einfach“werden, sagt der Bildungsminister. Die Verantwortung liege jetzt bei den Erwachsenen.
Weil die Coronazahlen weiter steigen, appelliert nun Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) verstärkt an die Eltern der Schülerinnen und Schüler, sich impfen zu lassen: „Die Verantwortung liegt jetzt bei den Erwachsenen, sie müssen durch ihre Impfung die schützen, die sich nicht impfen lassen können bzw. nicht geimpft sind.“
Der Herbst werde aufgrund der sich ausbreitenden Delta-Variante „nicht ganz einfach“, so der Bildungsminister. Trotz neuer Instrumente im Kampf gegen die Pandemie „können wir Corona vorerst nicht aus der Welt schaffen, wir müssen im Schulbereich auch im kommenden Schuljahr einen konstruktiven Umgang damit finden“, sagt Faßmann auf SN-Anfrage und betont, dass „nun die Kinder und Jugendlichen die vulnerabelste Gruppe in der Bevölkerung sind“.
„Jeder, der sein Kind schützen will, soll sich impfen lassen!“, so der Bildungsminister. „Mein Appell an die gesamte Bevölkerung ist, den Kindern und Jugendlichen nun unsere volle Solidarität und Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, so wie wir auch vor einem Jahr die volle Solidarität unserer damals vulnerabelsten Gruppe der Älteren gewidmet haben.“Die Eltern der über Zwölfjährigen sollen außerdem eine Coronaimpfung in Betracht
Heinz Faßmann, Bildungsminister
ziehen und das Thema mit Kindern besprechen.
Auch beim ÖGB sieht man die Eltern in der Pflicht – und zwar, wenn es um die Kindergartenkinder geht. Gewerkschaftsvertreterinnen forderten am Mittwoch, dass für Testungen nicht das ohnehin durch die Pandemie schon stark belastete Personal herangezogen werden dürfe; vielmehr seien die Kindergartentests Sache der Eltern. Gefordert
ihren wird ferner eine Coronaprämie für das Kindergartenpersonal.
Von Dienstag auf Mittwoch ist die Zahl der Neuinfektionen sprunghaft gestiegen. Laut Innenund Gesundheitsministerium wurden 431 Neuansteckungen registriert. Das liegt über dem Schnitt der vergangenen sieben Tage mit 342 Fällen. Somit stieg die SiebenTage-Inzidenz auf 26,8 (pro 100.000 Einwohner). Wobei die Spannbreite der Inzidenz von zehn im Burgenland bis 111 in Salzburg reicht. Zwar ging bundesweit die Zahl der Spitalspatienten zurück. Doch die Coronasituation zeichnet sich immer erst mit Verspätung in den Spitälern ab. Weil viele Personen über 55 Jahren noch nicht geimpft sind, werden laut CovidPrognose-Konsortium die Belagszahlen in den Intensivstationen wieder steigen. Aus diesem Grund gehen die Modellrechner davon aus, dass bis August die Auslastung der Intensivkapazitäten von momentan 1,96 auf 3,28 Prozent steigen wird.
„Vulnerabelste Gruppe sind nun die Kinder.“