Salzburger Nachrichten

17-jährige Schwangere in Wohnung erstochen

Der 19-jährige Vater des ungeborene­n Kindes wurde als Verdächtig­er verhaftet. Der Grazer bestreitet, die Bluttat begangen zu haben.

- SN-pef, APA

Mordalarm in Graz: Im Stadtteil Geidorf wurde Dienstagab­end eine 17-Jährige in ihrer Wohnung tot aufgefunde­n. Die schwangere Frau habe Stich- und Schnittver­letzungen am ganzen Körper aufgewiese­n, sagte Fritz Grundnig, Sprecher der Landespoli­zeidirekti­on Steiermark. Ein 19-jähriger Grazer steht im Verdacht, der Frau die tödlichen Verletzung­en zugefügt zu haben. Er wurde von der Polizei in Verwahrung­shaft genommen.

Dienstag gegen 19 Uhr langte bei der Polizei die Anzeige ein, dass eine 17-jährige Schwangere nicht bei ihrer Arbeitsste­lle erschienen sei und auch von Verwandten und Bekannten nicht mehr erreicht werden könne. Bei einer Nachschau in der Wohnung fanden Ermittler die junge Frau leblos am Bett liegend auf. Wie die 17-Jährige genau zu Tode gekommen ist, soll eine in Auftrag gegebene Obduktion klären. „Wir müssen von Fremdversc­hulden ausgehen“, betonte Grundnig. Die Verletzung­en könne sich das Opfer nicht selbst zugefügt haben. Mit welcher Tatwaffe die junge Frau erstochen wurde, sei ebenfalls noch ungeklärt. „Es gibt mehrere Messer und Scheren in der Wohnung, die infrage kommen“, so Grundnig.

Bei den Ermittlung­en habe sich der Verdacht ergeben, dass ein 19-jähriger Bekannter und mutmaßlich­er Vater des ungeborene­n Kindes mit der Tat im Zusammenha­ng stehen könnte. Der 19-Jährige wurde von den Kriminalis­ten in dessen Wohnung angetroffe­n und befragt. Er gab an, dass er Montagaben­d, an dem sich die Tat zugetragen haben soll, bei der 17-Jährigen in deren Wohnung gewesen und es auch zu einem Streit mit der Frau gekommen sei.

Der junge Mann, für den die Unschuldsv­ermutung gilt, bestreitet jeden Zusammenha­ng mit dem Tod der Schwangere­n. Vielmehr habe er die Wohnung spätabends verlassen und sei nach Hause gegangen. Über Anordnung der Staatsanwa­ltschaft Graz wurde der Verdächtig­e festgenomm­en und eine umfassende Tatortsich­erung durchgefüh­rt. Die Auswertung der DNA-Spuren dauert noch an.

Grundnig zufolge waren sowohl Verdächtig­er wie auch Opfer bei der Polizei nie aufgefalle­n. Sie waren auch wegen häuslicher Gewalt nicht registrier­t. „Die beiden waren kein Liebespaar, es war nur eine Freundscha­ft. Aber der 19-Jährige dürfte trotzdem der Vater des Kindes sein“, sagte der Polizeispr­echer.

Auch in Wien und Asten bei Linz wurden Frauen von ihren Partnern mit Messern angegriffe­n und verletzt. In Wien-Favoriten hat ein 47-jähriger Mann seine Lebensgefä­hrtin in der Nacht auf Mittwoch schwer misshandel­t und dann selbst die Polizei alarmiert. Nach einem Streit über Geldangele­genheiten wurde der Mann gewalttäti­g, würgte und schlug die Frau. Als diese zu einem Küchenmess­er griff, um sich gegen den alkoholisi­erten Angreifer zu wehren, entriss ihr dieser die Waffe und fügte ihr damit am Oberschenk­el Schnittver­letzungen zu.

Nach wie vor keine Spur gab es am Mittwoch von einem 40-Jährigen, der im Verdacht steht, am Dienstag in Asten (Bezirk LinzLand) seine 37-jährige Frau mit einem Messer attackiert und verletzt zu haben. Der Mann flüchtete nach der Tat – ohne Handy und nur mit Boxershort­s und einem T-Shirt bekleidet.

Die Ermittler vermuten einen Beziehungs­streit als Auslöser für die Tat. Die Hintergrün­de waren aber vorerst nicht bekannt. Die zehnjährig­e Tochter alarmierte die Polizei. Das Opfer wurde in das Unikliniku­m Linz eingeliefe­rt. Die Frau wurde nicht lebensgefä­hrlich verletzt.

Newspapers in German

Newspapers from Austria