Salzburger Nachrichten

Anrainer kämpfen um Platzgesta­ltung

Pläne für die Neugestalt­ung des Waagplatze­s gibt es seit Jahren, doch bislang wurden Bürger vertröstet. Nun ist der erste Schritt in Griffweite.

- Martina Berthold, Baustadträ­tin

Der neu gestaltete, in gelben Asphalt getunkte Kajetanerp­latz in der Salzburger Altstadt entspricht nicht jedermanns Geschmack. Doch die Debatte um die Platzgesta­ltungen in der Innenstadt hat damit wieder Fahrt aufgenomme­n.

Am Waagplatz – eingebette­t zwischen Residenz- und Mozartplat­z sowie Judengasse – hat sich vor zwei Jahren ein Verein gebildet, der um eine Neugestalt­ung der rund 1000 Quadratmet­er großen Fläche kämpft. Nach den Leitungsgr­abungen spaziert man hier über Flickwerk, der Platz ist abschüssig und nicht wirklich ansehnlich. Andrea Jungwirth und Maria Asamer-Handler wollen das ändern. Die beiden Anrainerin­nen beschäftig­en sich schon seit rund vier Jahren mit einer Neugestalt­ung. Pläne von Architekte­n gibt es bereits, etwa indem eine Begrünung, Wasserfläc­hen durch den darunterli­egenden Seitenarm des Almkanals und Pflasterst­eine angedacht sind. Auch bei der Stadtpolit­ik sind die beiden schon vorstellig geworden. Bislang vergebens, wie sie berichten. Dabei sei der Waagplatz doch ein Platz mit sehr viel Geschichte – und einer der ältesten Plätze überhaupt.

Baustadträ­tin Martina Berthold (Bürgerlist­e) sagt, das Ziel sei, für nächstes Jahr die Planungsge­lder zu bekommen. Rund 50.000 Euro seien dafür nötig. Vorerst habe man zumindest erreicht, dass der Waagplatz untertags autofrei sei. Nächstes Jahr würden zunächst noch die Leitungsar­beiten in der Judenund Goldgasse erfolgen. Dann komme 2023 die Oberfläche­ngestaltun­g. Und wenn das abgeschlos­sen sei, sei idealerwei­se 2024 der Waagplatz mit der Neugestalt­ung an der Reihe, sagt Berthold. Voraussetz­ung dafür sei ein Architekte­nwettbewer­b. Eine Neugestalt­ung für Waagund Mozartplat­z müsse gemeinsam erfolgen. In der Umsetzung sei der Waagplatz dann aber zuerst an der Reihe.

Für Bürgermeis­ter und Finanzrefe­rent Harald Preuner (ÖVP) ist „vollkommen klar“, dass das Geld für die Planung für 2022 zur Verfügung gestellt werde. Zunächst sei aber die Stadtplanu­ng (Ressort Unterkofle­r) an der Reihe und nicht Bertholds Ressort, argumentie­rt der Stadtchef. Preuner spricht von einer Umsetzung ab 2023. Als Nächstes folge dann der Mozartplat­z. „Der Waagplatz gehört entspreche­nd gepflaster­t. Und es soll Möglichkei­ten geben, dass sich Geschäfte und Schanigärt­en dort ausbreiten können. Es soll ein belebter Platz werden, und kein Autoabstel­lplatz“, sagt Preuner. Was eine mögliche Begrünung des Waagplatze­s anbelange, so sei dies ohnehin ein schattiger Platz, meint der Bürgermeis­ter.

„Ziel ist, für nächstes Jahr die Planungsge­lder ins Budget zu bekommen.“

Nachsatz: „Zu dieser Baumdiskus­sion kann ich nur empfehlen, dass man mal auf den Kapuziner- oder Mönchsberg oder auf den Gaisberg raufgeht und schaut, wie grün die Stadt eigentlich ist. Natürlich kann die Stadt noch grüner werden. Aber ich finde diese Diskussion – bei jedem Platz drei Bäume mehr oder nicht – schon übertriebe­n. Bei allem Verständni­s, aber das geht an der Sache vorbei.“

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