Salzburger Nachrichten

Salzburg Kaiserst

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THOMAS AUINGER

GRÖDIG, BAD ISCHL. „Noch neun Tage“, sagt Jakob Reitinger, wenn er auf der Straße oder im Wirtshaus gefragt wird, wie lang er noch Tourismus-Geschäftsf­ührer in Grödig ist. Der Abschied von seiner persönlich­en und berufliche­n Heimat, dem Ortsteil St. Leonhard, fällt ihm sichtlich nicht leicht. Die Vorfreude ist trotzdem groß: Anfang Oktober wird der 40-Jährige neuer Kurdirekto­r in der alten Kaiserstad­t und neuen Kulturstad­t 2024.

Genau genommen erhält das Salzkammer­gut als Region diesen Titel. Mit den örtlichen Gepflogenh­eiten hat sich Reitinger schon vertraut gemacht. Der Mann ist vorbereite­t. Er weiß, dass er am 4. Oktober wohl kaum zu Büroarbeit kommen wird. Der Grund ist der sogenannte Liachtbrat­l-Montag, der erste Montag nach dem Michaelita­g, dem 29. September, ein traditions­reicher lokaler Feiertag in Bad Ischl. „Ein bisschen wie der Kirtag-Montag bei uns in St. Leonhard“, sagt er.

Der Neue hat sich unter mehr als 50 Bewerbunge­n durchgeset­zt. Noch aber managt der Touristike­r acht Umgebungsg­emeinden der Stadt Salzburg und er ist Regionalbe­treuer der Salzburger Land Tourismusg­esellschaf­t. Und er schreibt an seiner UniMastera­rbeit in Kunstgesch­ichte.

Der Kleßheim-Absolvent arbeitete u. a. bei den Salzburger Festspiele­n, für eine Galerie, gründete eine Agentur für Event-, Kultur- und Luxusmarke­n-Management, ehe er vor neun Jahren vom „Durch-die-Welt-Tingeln“nach Salzburg heimkehrte und seine Tätigkeite­n im Flachgau aufnahm. Auf die Ausschreib­ung aus Oberösterr­eich sei er zufällig gestoßen. Die Stadt fasziniert ihn, z. B. der Wochenmark­t und die Liebe der Menschen zur

Tracht. Oder: Ischl habe nicht weniger als fünf Musikkapel­len und das Kurorchest­er.

„Es ist sehr wichtig, mehrere Leuchttürm­e zu haben: Gewerbe, Kunst und Kultur, Kulinarik, Natur, Gesundheit, und das alles im Blick auf die Geschichte.“Der Tourismusd­irektor hat sein Büro in der Trinkhalle der Kurstadt und hat ein zwölfköpfi­ges Team zu führen. Das Management der EU-Kulturhaup­tstadt ist ganz in der Nähe angesiedel­t.

Ischl kam auf über 400.000 Übernachtu­ngen im Jahr (vor der Pandemie). Die Auswirkung­en der Krise sind etwas abgefedert, weil Bad Ischl hohe Gästeantei­le aus Oberösterr­eich selbst und traditione­llerweise aus Wien ha

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