Wie viele ungeimpfte Migranten landen mit Corona im Spital?
157 neue Coronafälle innerhalb von 24 Stunden registrierten die Gesundheitsbehörden in Salzburg am Mittwoch. Zwei neue Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung waren zu beklagen. Während die Inzidenz seit einigen Tagen leicht zurückgeht, steigt die Zahl jener Personen, die wegen einer Coronainfektion in Spitalsbehandlung sind.
Am Mittwoch waren es 55 Patienten, davon elf auf einer Intensivstation. Laut Uta Hoppe, Leiterin des medizinischen Expertengremiums des Landes, ist der Großteil dieser Patienten ungeimpft. „Auf den Intensivstationen hatten wir überhaupt erst ein oder zwei Impfdurchbrüche.“Junge Intensivpatienten seien häufig stark übergewichtig.
Hoppe weist auch darauf hin, dass ein Großteil der ungeimpften Coronapatienten im Spital einen Migrationshintergrund habe. Konkrete Zahlen würden nicht erfasst, aber man merke das anhand der Namen der Patienten und anhand von Sprachbarrieren. Hoppe geht davon aus, dass rund 70 Prozent der ungeimpften Covid-Patienten im Spital Migrationshintergrund hätten. Als
Impfverweigerer sieht Hoppe diese Personen nicht. „Es gibt bei den Ungeimpften zwei Gruppen: Jene, die sich nicht impfen lassen wollen. Und Menschen, die von unserer Kommunikation nicht erreicht werden. Die Frage ist nun, wie man das schaffen kann.“
Für sie sind in dieser Frage niederschwellige Impfangebote und
Botschaften in der Muttersprache der Personen wichtig. Das sei allerdings nicht leicht, denn es gehe nicht nur um eine Community, sondern viele verschiedene. „Es geht um verschiedene Nationen und auch verschiedene Glaubensrichtungen.“
Deshalb würden nun auch mehrsprachige Gemeinderäte Botschaften in ihrer Muttersprache aufnehmen, sagt Bernd Huber, Büroleiter von Bürgermeister Harald Preuner. Auch die Contact-Tracer der Stadt würden einen hohen Migrationsanteil bei der Verständigung von infizierten Personen und deren Kontaktpersonen registrieren. Vielfach gebe es Verständigungsprobleme. Die Stadt suche nun auch den Kontakt mit den Vorsitzenden verschiedener Glaubensgemeinschaften, um die Impfquote zu erhöhen.