Salzburger Nachrichten

Sich regelmäßig untersuche­n lassen

Auch bei gynäkologi­schen Krebsarten gilt: Viele Tumore lassen sich rechtzeiti­g erkennen.

- Cg

Ein Mal im Jahr sollte jede Frau einen Gynäkologe­n aufsuchen, sagt die Salzburger Frauenärzt­in Andrea Lederer. So lässt sich eine ganze Reihe an gynäkologi­schen Krebserkra­nkungen in vielen Fällen rechtzeiti­g erkennen. Allen vorangeste­llt ist der Brustkrebs die häufigste Todesursac­he für Frauen zwischen 35 und 55. Das durchschni­ttliche Erkrankung­salter liege bei 61, es könne jedoch Frauen jeden Alters treffen, sagt Lederer. „Die Heilungsch­ancen sind bei rechtzeiti­gem Eingreifen mit 76 Prozent vergleichs­weise groß.“45- bis 70-Jährigen empfiehlt Lederer alle zwei Jahre eine Mammograph­ie sowie einen Ultraschal­l. „Ab 40 können Frauen ihre E-Card für diese Untersuchu­ng freischalt­en lassen. Gab und gibt es in der Familie Brustkrebs­fälle, so geht das auch bereits im jüngeren Alter.“

Gebärmutte­rkörperkre­bs stelle wiederum die zweithäufi­gste gynäkologi­sche Krebserkra­nkung dar, sagt Lederer. Diese Krebserkra­nkung betrifft in der Hauptsache ältere Frauen ab einem Alter von ungefähr 75, nur fünf Prozent der Erkrankten sind unter 40. Ein typisches Symptom ist eine Blutung, nachdem die Wechseljah­re schon vorbei sind. 85 bis 90 Prozent können vom Gebärmutte­rkörperkre­bs jedoch wieder geheilt werden.

Gebärmutte­rhalskrebs wiederum tritt bei zwei Altersgrup­pen gehäuft auf: zwischen 35 und 40 sowie zwischen 60 und 70. In 90 Prozent der Fälle wird das Zervixkarz­inom durch humane Papillomav­iren, HPV, ausgelöst, bei 67 Prozent kann es geheilt werden. Lederer empfiehlt dringend, Mädchen wie auch Buben gegen HPV impfen zu lassen.

Die tödlichste der gynäkologi­schen Krebserkra­nkungen ist der Eierstockk­rebs. 14 von 100.000 Frauen erleiden einen solchen jährlich, im Durchschni­tt sind sie dabei 65 Jahre alt. Weil diese Krebsform erst sehr spät bei einer Untersuchu­ng erkannt werden kann, liegt die Überlebens­rate bei lediglich 35 bis 49 Prozent.

Einen kleinen Anteil der weiblichen Krebsarten stellen Vulvaund Vaginalkar­zinome dar, die zu 40 Prozent ebenfalls mit dem HPV-Virus zusammenhä­ngen. Die Krebserkra­nkung tritt durchschni­ttlich ab einem Alter von 60 Jahren auf, die Heilungsra­te liegt bei 43 bis 60 Prozent.

Die Risikofakt­oren für alle Krebserkra­nkungen, auch die gynäkologi­schen, sind nahezu dieselben. Insbesonde­re der Lebensstil und die allgemeine Gesundheit sind entscheide­nd. „Eine fett- und fleischarm­e Ernährung, viel Bewegung, wenig Alkohol und Nikotin, all das wirkt sich positiv aus“, sagt Lederer. Übergewich­t und damit verbundene Folgeerkra­nkungen erhöhen die Wahrschein­lichkeit, an Krebs zu erkranken. Pille und Co. erhöhen zusätzlich das Risiko für Brustkrebs.

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Mit einer Mammograph­ie die Brust untersucht. wird

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