Salzburger Nachrichten

„Wer offen dafür ist, auf den

„Österreich ist ein Märzen-Land“, sagt Biersommel­ier Markus Betz. Worauf es beim mutigen Kosten ankommt – und welches Bier am besten zu Herbstgeri­chten passt.

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Wer sich gern neuen Geschmäcke­rn hingibt, ist bei Markus Betz richtig. Der Gründer der BeerLovers hat 2015 seine Ausbildung zum Biersommel­ier mit Diplom abgeschlos­sen. Seither vergeht kaum ein Tag, an dem er sich nicht mit Hopfen und Malz beschäftig­t. „Die Leute sind oft verwundert, wie komplex und vielfältig das Thema Bier ist“, sagt der Wiener. Für viele sei es kaum vorstellba­r, welche Unterschie­de es zwischen den Sorten gebe. „Schmecken und Wissen öffnen die Augen“, sagt er und ist bei seinen Bierverkos­tungen bemüht, für jeden Gaumen das richtige Getränk zu finden. „Es liegt in den Händen des Sommeliers, das Passende zu präsentier­en.“

Dass nicht jeder gebraute Tropfen zu jedem Anlass oder Gericht passt, betont der 41-Jährige. Mit Blick auf herbstlich­e Gerichte, die bereits Einzug halten, empfiehlt er: „Eine super Kombinatio­n mit Wildgerich­ten ist das Trumer Herbstbier. Es ist ein wirkliches Erlebnis, auch später zum Gansl passt es ausgezeich­net.“Wenn Kürbis auf der Speisekart­e stehe, dann könne man ruhig ein klassische­s Märzen nehmen. Die malzige Note unterstrei­che das Gemüse wunderbar. Und wenn es Maroni gibt? „Dann kann man Gerstenwei­n versuchen. Er heißt Wein, ist aber ein gebrautes Bier. Aus Eggenberg kommt das Samichlaus. Zu den fetten, aber trockenen Kastanien würde ich das nehmen, es ist beinahe schon likörartig.“Dann sollten sich Bierliebha­ber jedoch keine Halbe und auch kein Seiterl einschenke­n, „sondern für drei oder vier Leute eine 0,33er Flasche aufmachen, ansonsten wäre es zu viel des Guten“.

Aus seiner Leidenscha­ft für Bier hat Markus Betz einen Beruf gemacht. Seit 16 Jahren ist er bereits in der Getränkebr­anche und genau da hat er auch seine Freude am Thema Bier entdeckt. Weil er für den Einkauf zuständig ist und war, hat ihn Gebrautes stets umgeben. Schließlic­h hat er sich entschloss­en, sein Bierwissen profession­ell zu erweitern. „Biersommel­ier ist ein Titel, kein Beruf an sich“, erklärt er. Man könnte vielleicht davon leben, doch er kenne keinen

Bierexpert­en.

Was er sich im Kurs angeeignet und danach stetig ergänzt habe, komme heute jeden Tag zum Einsatz, wenn es darum gehe, neue Biere zu listen und zu kaufen, Bierkarten zu schreiben oder Onlineverk­ostungen zu planen. Apropos Online: „Biere vor den Bildschirm­en zu probieren, diese Idee ist aus der Not entstanden, weil stationäre Verkostung­en durch die Pandemie nicht mehr möglich waren“, berichtet Betz. Sein Team und er haben Bierpakete verschickt und dann gemeinsam mit den Interessie­rten via Internet verkostet, geschmeckt, genossen. „So sind wir auf 70 Termine gekommen, haben nationale und internatio­nale Brauereien kombiniert, konnten ganz Österreich mitnehmen – die Leute in den Bundesländ­ern sind voll auf den Trend

ausschließ­lichen

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BILD: SN/BEERLOVERS, ZWICKL Markus Betz hat aus seiner Bierliebe eine Profession gemacht.

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