Strom fließt vom Dach in die Käserei
Die SalzburgMilch will ihren Standort im Flachgau weiter ausbauen und errichtet sogar einen eigenen Abwasserkanal zur Kläranlage.
LAMPRECHTSHAUSEN. Die Manager der SalzburgMilch und die Belegschaft werden das Jahr 2021 wohl nicht so schnell vergessen. Bisher verlief es turbulent. Zuerst der Ausfall der Wintersaison in der Gastronomie, dann ein weiterer Umsatzverlust von etwa einer Woche durch einen Cyberangriff. Was kommt da noch? „Uns kann fast nichts erschüttern“, sagt Geschäftsführer Andreas Gasteiger. Nach sieben Tagen habe man die Handlungsfähigkeit aus eigener Kraft und mit externen Experten wiederherstellen können, ohne auf die Forderungen der Angreifer einzugehen. Den Ausfall müsse ein gesundes Unternehmen aushalten.
Die SalzburgMilch sei zu 100 Prozent im Besitz der Bauern. „Im Herzen des Einzugsgebiets“, in Lamprechtshausen, will die SalzburgMilch ihren Käsereistandort weiter voranbringen. Am Mittwoch präsentierte sie die nach eigenen Angaben größte Photovoltaikanlage auf einem Dach im Bundesland Salzburg. Die im Sommer errichtete Sonnenstromanlage mit einer Leistung von 1,6 Megawatt werde im Jahr so viel elektrische Energie erzeugen, wie 460 Privathaushalte verbrauchen. 4200 PV-Module sind auf einer Dachfläche von 13.000 Quadratmetern untergebracht. „Mehr als 99 Prozent des Stroms werden in den Betrieb der Käserei einfließen. Damit decken wir etwa ein Viertel unseres Verbrauchs“, erklärt der Nachhaltigkeitsmanager des Unternehmens, Matthias Greisberger. 1,5 Millionen Euro wurden in die PV-Anlage investiert.
Das 2014 eröffnete Werk hat rund 150 Beschäftigte. „Gestartet sind wir mit 100 Mitarbeitern“, so Gasteiger. „Wir sind in den letzten Jahren gewachsen, sehen hier den Standort auch für die Zukunft und haben für eine Erweiterung 1,6 Hektar Grund im Vorjahr von der Gemeinde gekauft.“
Eine Käserei oder Molkerei verursacht große Abwassermengen. Wegen der Kanalgebühren der Firma hatte es in der Gemeindepolitik im Vorjahr intensive Auseinandersetzungen gegeben. Nun scheint eine Lösung in Sicht. Der Betrieb werde – kündigt der Geschäftsführer an – eine eigene Abwasserleitung in Richtung der Kläranlage Pladenbach in St. Georgen bauen, voraussichtlich nächstes Jahr. Die geschätzten Investitionskosten beziffert er mit zwei Millionen Euro. Die Käserei sei mittlerweile Mitglied des aus vier Gemeinden bestehenden Reinhalteverbands – allerdings
„Ausfall der Gastronomie konnten wir mit Export gut bewältigen.“
Andreas Gasteiger, Geschäftsführer