Drei Länder im „mittleren Risiko“
Sicherheitsphase läuft an Schulen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland aus, die Testpflicht für ungeimpfte Schüler bleibt bestehen. Auch das Burgenland testet trotz recht niedriger Coronainzidenzen an den Schulen weiter.
Mit dem Ende der dreiwöchigen Sicherheitsphase an den Schulen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland ist dort für Schülerinnen und Schüler ab Montag auch die Pflicht zum Testen vorüber: allerdings nur für die Geimpften unter ihnen.
Nach der Sicherheitsphase kommen bekanntlich drei verschiedene Sicherheitsstufen mit jeweils unterschiedlichen Maßnahmen an den Schulen zum Einsatz. Entscheidend dafür, welche Risikostufe gilt, sind die Empfehlungen der Coronakommission. Die Einstufung hängt ab von der risikobasierten Sieben-Tage-Inzidenz (unter 100: Risikostufe eins; über 200: Risikostufe drei) und der Auslastung der Intensivstationen
(unter 10 Prozent: Risikostufe eins; über 20 Prozent: Stufe drei). Donnerstagnachmittag tagte die Coronakommission. Dabei sind alle drei Länder – bei durchaus unterschiedlichen Coronainzidenz- und Intensivauslastungszahlen – in der Sicherheitsstufe zwei („mittleres Risiko“) eingestuft worden. „Es läuft also alles im Wesentlichen wie bisher, nur die Geimpften müssen nicht mehr testen“, heißt es im Bildungsministerium. Die Schüler könnten sich aber weiter testen lassen, wenn sie oder die Eltern dies wollen. Außerhalb der Klassen gilt weiterhin Maskenpflicht.
Das Burgenland hätte aufgrund der dort günstigen Coronazahlen auch in Risikostufe eins gelistet werden können – was lediglich freiwillige Tests an den Schulen und Maskenfreiheit auch auf den Gängen bedeutet hätte. Aus Gründen der Schülermobilität zwischen Wien und dem Burgenland und wegen der „Stabilität im Schulsystem“seien aber alle drei Bundesländer in die „Mittleres-Risiko“-Stufe gekommen, heißt es. Die Einstufungen für die Schulen in den westlichen Bundesländern, die eine Woche später starteten, erfolgen Ende kommender Woche.
Von den 853.000 PCR-Tests an Schulen, die zu Wochenbeginn österreichweit durchgeführt worden sind, ist etwa jeder tausendste positiv ausgefallen. 858 Schüler waren coronapositiv. Nur mehr 249 Klassen
waren am Mittwoch im ortsungebundenen Unterricht (Quarantäne) – davon rund 200 in Wien. Vor einer Woche waren es in Wien noch mehr als 600 Klassen gewesen. Die neuen Regeln, die nicht mehr die ganze Klasse, sondern nur direkte Kontaktpersonen und Sitznachbarn in eine zudem verkürzte Quarantäne schicken, zeigen Wirkung.
In Wien wird nach massiven Anlaufschwierigkeiten an allen Schulen damit nun seit fast drei Wochen in der Nase gebohrt, gespült und gegurgelt. An allen Schulen? Fast. Besorgte Eltern berichteten diese Woche den SN von einer Volksschule in Wien-Simmering, an der es noch gar keinen PCR-Test für die Schüler gegeben habe. Im Bildungsministerium
wird beruhigt – ein Einzelfall: Da es sich bei der Schule um einen neuen Schulstandort handle, sei dieser anfangs noch nicht in der Datenbank des Testprogramms aufgeschienen. Die Schule wurde nun mit etwas Verspätung mit einem „Starterpaket“an Tests versorgt. In Wien wird an den Volksschulen über das „Alles spült“-Programm des Bildungsministeriums getestet, bei allen anderen Schulstufen über das Wiener Programm „Alles gurgelt“. Dahinter stehen jeweils andere Testanbieter. Die Schultestabwicklung habe sich fast überall eingespielt, heißt es. In der zweiten Woche habe man in Wien und den Bundesländern „schon aus der ersten Woche lernen können“.