Junge Reiche kaufen teure Kunst
Weltgrößte Kunstmesse spürt die Kauflust der Sammler.
Dass der Kunstmarkt boomt, beweisen die ersten Tage der nach über einjähriger coronabedingter Unterbrechung wieder eröffneten Art Basel. Auf dieser weltweit größten Kunstmesse präsentieren über 270 Galerien aus 33 Ländern ihre Angebote. Nach den ersten beiden VIP-Tagen am Dienstag und am Mittwoch kann die Öffentlichkeit bis Sonntag wieder Stars der internationalen Szene entdecken, aber auch Arbeiten junger Talente und Klassiker der Moderne. Die Vorzeichen sind gut: Laut einer vor wenigen Wochen publizierten Studie der Art Basel und der Schweizer Bank UBS sind die durchschnittlichen Ausgaben vermögender Sammler im Jahr 2020 um zehn Prozent gestiegen. Im ersten Halbjahr dieses Jahres war ein weiterer Anstieg um 42 Prozent zu verzeichnen. Dabei sollen reiche Millennials, geboren in den 1980er- und 1990er-Jahren, im ersten Halbjahr 2021 drei Mal so viel für Kunst ausgegeben haben wie ältere Generationen. Die Art Basel erwarte viele Millennials, bestätigte Messedirektor Marc Spiegler. Galerien aus Europa, Afrika, Nordamerika, Lateinamerika und Asien sind wieder zu der Traditionsmesse in die Schweiz gekommen. Man sei dankbar, dass die Galerien in dieses Abenteuer gefolgt seien, sagte Marc Spiegler. Im Jahr 2020 war die Messe wegen Corona ausgefallen, heuer wurde sie von ihrem angestammten Termin im Juni auf Ende September verschoben.
Die zwei Preview-Tage für VIPs waren gut besucht. Viele der Galeristen haben Verkäufe im sechsstelligen Bereich getätigt. So hat der Kölner Galerist David Zwirner – mit Filialen in Paris, London, New York und Hongkong – die Installation „Untitled“von Dan Flavin für drei Millionen Dollar verkauft. Bei Lelong & Co wechselten gleich mehrere Werke am ersten Tag den Besitzer, darunter eines von Antoni Tàpies, drei Werke von Etel Adnan und eine Bronze-Plastik von Jaume Plensa. Die Galerie Hauser & Wirth soll ein Gemälde von Philip Guston für 6,5 Mill. Dollar verkauft haben.