Salzburger Nachrichten

Metaller: 4,5 Prozent Lohnforder­ung sind für Arbeitgebe­r eine „Zumutung“

- Hwk

Donnerstag­mittag erfolgte der Startschus­s für die diesjährig­e Herbstlohn­runde. Den Auftakt macht traditione­ll die Metallindu­strie, die mit einer Forderung von 4,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt in die Verhandlun­gen geht – was die Arbeitgebe­r postwenden­d als „überzogen und verantwort­ungslos“zurückwies­en. Damit steht bereits fest, dass die diesjährig­en Verhandlun­gen länger und schwierige­r werden als im Vorjahr. Damals hatte man sich angesichts der Coronapand­emie gleich in der ersten Runde auf eine Abgeltung der Inflation von damals 1,45 Prozent geeinigt.

Diesmal liegt die Teuerung mit 1,89 Prozent im Schnitt der vergangene­n zwölf Monate höher, wobei jüngste Daten – 3,2 Prozent im August – auf anhaltende­n Preisdruck hinweisen. Die Inflation ist die wichtigste Basiszahl für Lohnverhan­dlungen, dazu kommen Geschäftsv­erlauf, Produktivi­tät und Ausblick der Branche mit insgesamt 190.000 Beschäftig­ten, davon 134.000 im größten Fachverban­d Metalltech­nische Industrie (MTI).

Schon zuvor hatten die Arbeitnehm­er erklärt, es müsse heuer „ordentlich rascheln“in den Geldbörsen. Aufträge, Gewinn und Produktivi­tät der Branche entwickelt­en sich „sehr positiv“, zudem würden Preissteig­erungen die Einkommen der Arbeitnehm­er belasten.

Aus Sicht der Arbeitgebe­r hat die Industrie den coronabedi­ngten Produktion­seinbruch um 10,6 Prozent noch nicht verdaut, von einem echten Aufschwung sei man noch entfernt. Die Forderung sei „eine Zumutung“für Betriebe und Standort. Nächster Termin ist Mittwoch.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria