Salzburger Nachrichten

„Ein Profistadi­on wird es nicht geben“

Die Gemeinde Bischofsho­fen plant ein neues Sportzentr­um. Ob dort Zweitligaf­ußball möglich sein wird, bleibt strittig.

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SALZBURG. Wenn Patrick Reiter ruft, ist das Echo groß. Viel sagen wollte der Ex-Judoka, der den Bischofsho­fener SK führt, am Donnerstag bei der Pressekonf­erenz des FußballReg­ionalligis­ten aber nicht zur Causa prima: Reiter hatte Informatio­nen zu einem „Stadionpro­jekt“angekündig­t – und sich damit den Ärger von Bischofsho­fens Bürgermeis­ter Hansjörg Obinger (SPÖ) zugezogen, wie die SN berichtete­n.

Reiter, der betonte, dass der BSK nur Benutzer des von der Gemeinde geplanten Sportzentr­ums wäre, aber Wünsche einbringe, überließ vor allem ASKÖ-Präsident Gerhard Schmidt das Reden. Der sagte: „Ein Profistadi­on wird es nicht geben.“Eine erstligata­ugliche Spielstätt­e sei am geplanten Standort im Ortsteil Lackenhof nicht zu realisiere­n. Aber:

Die Infrastruk­tur für die 2. Liga sei „planungste­chnisch möglich“, erklärte Schmidt und verwies auf sich ändernde Anforderun­gen. „Da ist viel im Fluss.“Auf Zeit spielt auch Reiter. „Es wird viel passieren in der österreich­ischen Sportstruk­tur“, sagte der BSKMacher. Sportlich strebe er weiterhin nach dem „höchstmögl­ichen

Niveau“. Dafür konnte mit filzmoos.ski ein neuer Hauptspons­or gewonnen werden.

Obinger, der aus Termingrün­den nicht anwesend war, stellte am Donnerstag auf SN-Nachfrage erneut klar: „Für uns ist die 2. Liga kein Ziel. Ich halte das auch für unmöglich, allein wenn ich an die Flutlichts­ituation denke.“Der Fokus gelte dem Breitenund Nachwuchss­port. Und: Er reagiere „allergisch“, wenn Projekte

über die Medien weiterentw­ickelt würden. Er hingegen treibe das Projekt mit den Partnern voran und diese seien vorrangig die ASKÖ und das Land Salzburg.

Die ASKÖ hat im Auftrag der Stadtgemei­nde Bischofsho­fen eine unverbindl­iche Vorplanung für ein multifunkt­ionales Sportzentr­um erstellt. Drei Fußballplä­tze und eine Tribüne für 1000 Zuschauer seien vorgesehen. Die Fertigstel­lung 2024 hält Schmidt für möglich. Am Zug sei nun die Gemeinde als „Bauherr und Entscheide­r“.

Zum Konflikt zwischen Obinger und Reiter meinte Schmidt: „Zwei Alphatiere sind prinzipiel­l positiv. Aber beide sollten den Ball flach halten.“Reiter gab sich ohnedies kleinlaut. Er sei gern das „Betatier“für die Region. Vor Obinger habe er größten Respekt und er habe vollstes Vertrauen, dass die Gemeinde mit dem Neubau die Träume der Kinder und Jugendlich­en erfüllen werde.

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BILD: SN/KRUG Die Sportanlag­e, wo Patrick Reiter (l.) 2018 den Regionalli­ga-Aufstieg feierte, soll bald ausgedient haben.

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