„Wenn wir jetzt handeln, haben wir die Chance, die Klimakrise zu bewältigen“
SN: Was hat die Fridays-forFuture-Bewegung erreicht? Monika Langthaler: Die jungen Menschen nehmen ihre Zukunft, um die sie völlig zu Recht Angst haben, heute selbst in die Hand. Ihre Bewegung hat weltweit große Aufmerksamkeit, aber auch Druck bei Regierungen und Unternehmenschefs erzeugt.
SN: Wie hat sich das realpolitisch niedergeschlagen?
Wäre das Thema nicht so sichtbar gewesen, wäre die Nationalratswahl anders ausgegangen (2019 erzielten die Grünen ihr bestes Wahlergebnis aller Zeiten, Anm.). Auch Greta Thunberg selbst hat sehr viel Druck ausgeübt, etwa durch ihre medienwirksame Atlantiküberquerung. Die von ihr gestartete Bewegung hatte einen großen Anteil daran, dass mittlerweile so gut wie alle Staatschefs die Klimakrise beim
Namen nennen und das Thema zur Kernaufgabe machen wollen.
SN: In Deutschland waren Aktivisten bis vor Kurzem im Hungerstreik. Radikalisiert sich die Bewegung?
Ich hoffe nicht, denn ich bezweifle, dass man mit radikalen Methoden Mehrheiten gewinnt. Wir müssen den politisch Verantwortlichen vor Augen halten, dass technologisch bereits sehr viel möglich ist. Wenn wir jetzt handeln, haben wir die Chance, die Klimakrise zu bewältigen.