Wenn Hansi Lang den Grunge entdeckt
Die Salzburger Band Decontraer speist ihren Sound aus vielen Einflüssen – zu hören im Rockhouse.
SALZBURG.Woher kenne ich diese Stimme? Unweigerlich überfällt diese Frage den Hörer der Musik von Decontraer. Über härtere Rockklänge singt da einer deutsche Texte mit jener exaltierten Attitüde, die an das Wien der 1980er mit Künstlerfiguren wie Hansi Lang oder Falco erinnert.
„Unser Sänger Manuel Wintersteller hatte eine Falco-Phase und unser Gitarrist Gregor Hochmayer einige Zeit viel Motörhead gehört“, erläutert Bassist Fabian Polt die unkonventionelle Mischung. Fehlt noch der Punk-Einfluss,
der stammt von Schlagzeuger David Schmidhofer. Vor vier Jahren gründeten die drei Musiker aus Hallein und Oberalm die Band, Mastermind ist der Gitarrist, der für den Großteil der Ideen verantwortlich zeichnet. Nach Auftritten im Shakespeare folgte der Sprung ins Rockhouse: In der Vorwoche sprang die Band noch kurzfristig ein, heute, Freitag, folgt der „reguläre“Gig. Gemeinsam mit Far Q treten Decontraer im Rahmen der „Local Heroes“Reihe auf.
„Der Sound im Rockhouse ist geil. Endlich haben wir einen Tontechniker, der versteht, dass man den Sänger hören soll, und die Instrumente professionell abmischt“, erzählt Fabian Polt. Hilfe von außen sei nicht unwesentlich, speise sich der vielschichtige Sound der Band doch aus etlichen Effektgeräten.
Eine Veränderung im Klangbild ergibt sich nicht nur durch den Linkshänder-Bass des gelernten Gitarristen, der mit Plektrum agiert. Seit zwei Wochen ergänzt Rhythmusgitarrist Dominik Grabner die Band, die Feuertaufe in der Vorwoche verlief vielversprechend.
Die Band probt nicht nur drei Mal pro Woche, die Musiker treffen sich auch regelmäßig im „Hot Rod“. Das American Diner in Oberalm ist so etwas wie der verlängerte Probenraum, „wir können dort in Ruhe philosophieren“. Und vielleicht den nächsten Karriereschritt planen, denn acht neue Songs könnten bald im Studio eingespielt werden. Dabei könnte das Rockhouse-Konzert helfen: „Wir sparen darauf, die neuen Songs als Album einzuspielen. Durch die Auftritte kommt Geld in die Bandkasse.“