2200 Corona-Impfdosen wurden in Salzburg bislang verworfen
SALZBURG. Am 27. Dezember 2020 sind die ersten CoronaImpfdosen in Salzburg eingetroffen. Was damals ein knappes Gut war, ist heute in Überfluss vorhanden. Die SPÖ wollte in einer schriftlichen Anfrage im Landtag wissen, wie viele Impfdosen seit Beginn des Jahres verworfen worden sind. Die zuständige Abteilung spricht in ihrer Antwort von 365 Vials – und meint damit 365 Fläschchen. Je nach Impfstoff beinhaltet ein Fläschchen unterschiedlich viele Dosen. Bei Biontech/Pfizer sind es sechs Dosen je Vial, bei Moderna und AstraZeneca zehn, bei Johnson & Johnson fünf Dosen je Fläschchen. Auf Nachfrage heißt es, beim Impfstoff von Biontech seien 56 Vials verworfen worden, bei Moderna 55, bei AstraZeneca zehn und bei Johnson & Johnson 244. Macht in Summe 2206 Impfdosen. Wobei in den Impfordinationen 73 und in den Impfstraßen 77 Vials verworfen worden seien.
Warum der Verwurf Johnson & Johnson (hier bei ist nur eine Impfung notwendig) größer ist als bei den anderen, erklärt das Land damit, dass man 700 Vials aus einer Sonderlieferung aus anderen Bundesländern erhalten habe. Weil der Impfstoff bei offenen Impfaktionen zunächst sehr gefragt gewesen sei. Allerdings sei das Ablaufdatum in rund sieben Tagen erreicht gewesen. 213 Vials habe man nicht mehr verimpfen können.
Was die Impfungen in Betrieben betreffe, so seien nur vereinzelt Restdosen aus angebrochenen Fläschchen verworfen worden. Alle verschlossenen Vials seien an die Impforganisation gemeldet, zurückgenommen und in Impfstraßen verimpft worden.
SPÖ-Klubchef Michael Wanner hätte gern gewusst, wie viele Dosen im ersten Quartal weggeworfen wurden. Doch diese Auswertung liegt nicht vor. Wanner spricht daher von mangelhaften Aufzeichnungen und „schwerem Chaos“, das Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) verursacht habe. „Im ersten Quartal waren die Impfdosen sehr knapp und alles, was verworfen wurde, hat den Impffortschritt schwer behindert“, meint Wanner.
Stöckl setzt die Zahlen in Relation. „Wir haben deutlich über 460.000 Impfungen durchgeführt. Bei einem Verwurf von 2200 Dosen sind das rund 0,4 Prozent – sprich vier Promille. Da kann ich allen Beteiligten nur gratulieren, von der Impfdisposition bis hin zu den Ärzten. Ich halte das für ein sehr gutes Ergebnis.“2200 Stiche zu verwerfen klinge zunächst nach viel, aber nicht, wenn man es ins Verhältnis setze, meint Stöckl. „Das ist eine Zahl, wo ich sagen muss, dass wir sehr verantwortungsbewusst und vorsichtig umgegangen sind mit den Impfstoffen.“Bis etwa Mai habe man stets alles verimpft. Erst als dann so viel Impfstoff auf einmal da gewesen sei, sei es nicht immer gelungen, alle Dosen vollständig aufzubrauchen, sagt Stöckl. Der Großteil des Verwurfs sei auf die Johnson&-Johnson-Lieferung aus anderen Bundesländern zurückzuführen, weil hier das Ablaufdatum sehr kurz gewesen sei und dann doch zu wenig Impflinge zu den Aktionen gekommen seien.