„Jenseitig“: FPÖ-Jungfunktionär soll Platz in Jugendbeirat räumen
Das Linzer Pastoralamt ist am Donnerstag von Rechtsradikalen gestürmt worden. Sie protestierten mit der Aktion gegen die geplante und von Bischof Manfred Scheuer unterstützte Errichtung eines Mahnmals für auf der Flucht gestorbene Menschen. Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) verurteilte am Freitag die Aktion als „widerlichen und schockierenden Vorfall“.
Die Sache beschäftigte am Freitag auch die Salzburger Landespolitik, nachdem Roman Möseneder, Landesvorstand im Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ), ein Bild der vermummten Aktivisten auf Instagram geteilt hatte. ÖVP, Grüne und Neos reagierten empört und forderten Konsequenzen. „Hier wurde eine Grenze überschritten, Salzburg toleriert keine rechtsextremen und antiklerikalen Umtriebe“, teilte ÖVPBildungssprecherin Martina Jöbstl mit. Sie forderte von FPÖChefin Marlene Svazek „ein für alle Mal klarzustellen, ob sie ein solches Verhalten in ihrer Partei duldet oder nicht“.
„Das geht gar nicht. Das ist so etwas von jenseitig“, sagte Grünen-Jugendsprecher Simon Heilig-Hofbauer. Zuletzt hätten sich Provokationen und Entgleisungen gehäuft. Nun müsse Möseneder „umgehend aus dem Landesjugendbeirat abberufen werden“, in dem er als RFJ-Vertreter sitzt. Landesrätin Andrea Klambauer (Neos) sagte, sie habe die zuständige Referatsleiterin mit der Prüfung eines Ausschlusses beauftragt. „Meines Erachtens sind Grenzen überschritten worden.“Sie halte es für nicht geeignet, wenn sich Möseneder weiter im Beirat einbringe.
FPÖ-Chefin Svazek sagte, sie habe von der Causa „nichts mitbekommen“. Sie kündigte ein Gespräch mit Möseneder an, stellte sich aber hinter den Jugendfunktionär. „Es muss erlaubt sein, dass man Dinge teilt, die der ÖVP nicht passen“, meinte Svazek. Möseneder selbst wollte „nichts dazu sagen“.
„Es sind Grenzen überschritten worden.“