Hilft Höhenluft bei Asthma? Grazer Forscher untersuchen die Wirkung niedriger Sauerstoffwerte.
Viele Allergiker und Asthmatiker fühlen sich in einer Höhe ab 1200 Meter körperlich wohler. Das hat man schon vor mehr als 100 Jahren erkannt und Höhenklimatherapie (HACT) bereits eingesetzt, bevor überhaupt pharmakologische Behandlungen zur Verfügung standen.
Auf welchen molekularen Mechanismen diese klinische Verbesserung beruht, ist jedoch bis heute nicht ausreichend bekannt. Forscher des LudwigBoltzmann-Instituts (LBI) für Lungengefäßforschung und der MedUni Graz versuchen nun Licht ins Dunkel zu bringen.
Mit dem geringeren Luftdruck in der Höhe sinkt auch der Anteil an Sauerstoff, der über die Atmung aufgenommen werden kann. Im Gewebe kommt es zu einer Art Sauerstoffmangel – der „Hypoxie“.
Eine Grazer Forschungskooperation rund um Leigh Marsh arbeitete mit Mäusen, die auf Hausstaubmilben
allergisch sind, in normaler Raumluft bzw. in Sauerstoffbedingungen, die einer Meereshöhe von 5000 Metern entsprechen.
Dabei zeigte sich: Unter Bedingungen mit extrem reduzierter Sauerstoffkonzentration wird offenbar die allergische Entzündung unterbrochen. Bei einer allergischen Immunreaktion erkennen im Regelfall Antigen-präsentierende Zellen das Allergen und präsentieren es den TZellen. In der Folge werden spezifische Antikörper freigesetzt – die allergische Reaktion wird ausgelöst.
„Eine reduzierte Sauerstoffkonzentration hemmt diese Effekte. Die Hypoxie ist somit ein wichtiger Faktor, der die Effekte des Höhenaufenthalts erklärt“, fasste Marsh die jüngsten Beobachtungen zusammen. Die Untersuchungen dienten als Grundsatzstudie und weitere Arbeiten seien erforderlich, um die Mindesthöhe und Dauer der Höhenexposition für eine effektive Therapie von Asthma zu bestimmen, betonte er.
Entzündungen werden unterbrochen