Künftiger ÖFB-Präsident widerspricht Gerücht
Gerhard Milletich hat kurz vor der ÖFB-Wahl mit Vorwürfen aus seiner Parndorf-Zeit zu kämpfen.
Vor rund einem Monat entschied der ÖFBWahlausschuss in Salzburg, dass der Unternehmer Gerhard Milletich auf Leo Windtner als Präsident des Österreichischen Fußball-Bundes folgen soll. Seine Wahl am 17. Oktober im Rahmen der ordentlichen ÖFB-Bundeshauptversammlung in Velden scheint reine Formsache zu sein.
Geht es nach einigen Landespräsidenten, dann könnte ein Gerücht den Burgenländer, der seit 2012 in seinem Heimatbundesland als Fußballpräsident agiert, aber noch in Bedrängnis bringen. Der Vorwurf: In seiner Zeit als Obmann des ehemaligen Zweitligisten SC/ESV Parndorf soll Milletich im Jahr 2007 den Kurzzeittrainer Andreas Heraf nicht beim Verein, sondern bei seinem Verlag angemeldet haben. Seine Kritiker werfen ihm eine unrechtmäßige Scheinanstellung vor. Milletich entkräftete am Dienstag den Vorwurf im Gespräch mit den „Salzburger Nachrichten“: „Dieses Gerücht um meine Person habe ich natürlich schon gehört. Es ist in meiner Parndorf-Zeit aber alles korrekt abgelaufen. Die Anstellung von Trainer Andreas Heraf bei meinem Verlag war nach damaligem Recht legal. Diese Praxis war früher auch bei anderen Vereinen in Österreich üblich. Heute wäre es nicht mehr möglich, weil sich 2016 die Rechtslage geändert hat. Ich habe mir also nichts vorzuwerfen und habe ein reines Gewissen.“
Trotzdem haben mehrere Landespräsidenten bereits angekündigt, dass sie den designierten ÖFBPräsidenten, der auf den Oberösterreicher Leo Windtner nachfolgen soll, noch vor der Wahl mit dem Vorwurf konfrontieren werden. „Konkret kann ich zu dieser Thematik nichts sagen, aber Sie sind bereits der dritte Journalist, der mich zu diesem Vorwurf kontaktiert“, erklärte SFV-Präsident Herbert Hübel am Dienstag auf SN-Anfrage. „Sollte dieses Gerücht aber tatsächlich der Wahrheit entsprechen, dann wird sich Salzburg genau überlegen, ob es für Gerhard Milletich als Präsident stimmen kann.“
Der Wahlvorgang am 17. Oktober ist klar: Die neun Landespräsidenten haben je eine Stimme, die Bundesliga vier. Milletich reicht eine einfache Mehrheit, um als neuer ÖFB-Präsident festzustehen.