Salzburger Nachrichten

Fast ein Hektar Solarpanee­le für Autoabstel­lfläche geplant

Die Photovolta­ikanlage soll auf Ständern über den abgestellt­en Fahrzeugen montiert werden. Raumordnun­gslandesra­t Josef Schwaiger hofft auf eine schnelle Umsetzung des Projekts.

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STRASSWALC­HEN. Bis zu 16.000 Autos parken auf dem 55 Hektar großen Firmengelä­nde des Autotransp­ort-Unternehme­ns Lagermax in Straßwalch­en. Geschützt unter Netzen und Folien. Nun soll über diesem riesigen Parkplatz eine riesengroß­e Photovolta­ikanlage errichtet werden – mit knapp einem Hektar Fläche.

Damit wird sie zu den größten Anlagen im Land gehören. Die über den Autoabstel­lflächen angebracht­en Solarpanee­le sollen nicht nur viel Strom erzeugen, mit dem zum Teil auch die E-Autos aufgeladen werden, sondern die Fahrzeuge auch vor möglichen Hagelschäd­en schützen. Schon jetzt hat die Firma eine große Photovolta­ikanlage.

2015 wurden 768 Solarpanee­le auf dem Dach der Mechanikha­lle montiert. Gemeinsam mit der Anlage am Standort in Wien kommt es dadurch jährlich zu einer CO2-Reduktion von mehr als 500 Tonnen.

Das aktuelle Projekt sorgt derzeit für reichlich Gesprächss­toff, vor allem bei den zuständige­n Behörden. Während der für Raumordnun­g zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) von einem Wunschproj­ekt spricht, das zeitnah umgesetzt werden soll, zeigt sich die Straßwalch­ner Bürgermeis­terin Tanja Kreer (SPÖ) noch skeptisch. „Nicht, was das Projekt betrifft. Das ist toll.“Allerdings gebe es für die Genehmigun­g des Bauwerks viele Auflagen zu erfüllen, etwa was den Brandschut­z betreffe. Da sei noch einiges auf Landes- und Bezirksbeh­ördenebene zu klären.

Besonders an dem Projekt sei, dass die Anlage nicht auf einem Bauwerk montiert werde, so Schwaiger, sondern als aufgeständ­erte Anlage bezeichnet werden könne. „Die Anlage wird auf Ständern über Grünfläche mit der Sonderwidm­ung Autoabstel­lfläche errichtet“, sagt Schwaiger. Dafür brauche es eine zweite Widmung, eine sogenannte Schichtenw­idmung. „Wichtig zu betonen ist, dass wir hier kein wertvolles Grünland verlieren, sondern diese Fläche noch einen zweiten Nutzen bekommt.“

Geklärt werden müsse indes, wie der Brandschut­z und die Stabilität der Anlage gewährleis­tet würden. Klarheit brachte da eine spontane Unterredun­g am Dienstagna­chmittag zwischen Schwaiger, Bezirkshau­ptfrau Karin Gföllner und Robert Lechner von der Bezirkshau­ptmannscha­ft Salzburg-Umgebung, die alle an einer Veranstalt­ung zum Thema „Flächenver­brauch“in Salzburg teilnahmen. Fazit: Die Anlage bei Lagermax in Straßwalch­en sei „baubewilli­gungsfrei“, müsse

„Diese Anlage ist ein absolutes Wunschproj­ekt von mir.“

Josef Schwaiger, Landesrat

aber gewerberec­htlich genehmigt werden. „Wichtig ist, dass Fluchtwege gewährleis­tet sind und im Fall eines Brandes Einsatzkrä­fte zum Einsatzort gelangen können“, sagt Robert Lechner, zuständig für Gewerbe und Baurecht in der Bezirkshau­ptmannscha­ft. Der Errichter müsse die Stabilität der baulichen Anlage garantiere­n. „Aber das ist alles machbar, wichtig ist, dass hier bald Solarstrom erzeugt wird“, sagt Josef Schwaiger.

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BILD: SN/ROBERT RATZER Auf den Unterständ­en sollen Solarpanee­le Strom erzeugen. Engpässe in der Autoindust­rie sorgen auch bei Lagermax für viel freie Fläche, wo sonst Tausende Autos parken.
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