Salzburger Nachrichten

Schüler-Duo spielt sich ins Russisch-Finale

Das Team aus dem Privatgymn­asium der Herz-Jesu-Missionare rittert um den Sieg des Sprachwett­bewerbs „Spielend Russisch lernen“.

- Hermine Haidvogel, Lehrerin

SALZBURG-STADT. Mit Köpfchen und einer Portion Glück haben die 14-jährige Aurelia Reisp und Maturant Fabian Lips aus dem Privatgymn­asium der Herz-JesuMissio­nare in Salzburg das Finale des länderüber­greifenden Bundescups „Spielend Russisch lernen“erreicht. Im November kämpft das Duo in Deutschlan­ds größtem Freizeitpa­rk gegen die Regionalsi­eger aus Deutschlan­d und der Schweiz um den Sieg. Als Hauptgewin­n lockt eine Reise nach Moskau und St. Petersburg.

Ziel des Sprachwett­bewerbs ist, Jugendlich­en im deutschspr­achigen Raum die russische Sprache und Kultur nahezubrin­gen. „Wir hätten nie gedacht, dass wir es so weit schaffen“, sagt Aurelia aus der fünften Klasse. Für sie ist der Wettbewerb der erste Kontakt mit Russisch. Fabian lernt die Sprache seit der sechsten Klasse als Wahlpflich­tfach. Der Clou an dem Spiel ist, dass Zweierteam­s gegeneinan­der antreten. Einer in der Mannschaft lernt bereits Russisch, der andere beherrscht die Sprache überhaupt nicht. „Ein Mitschüler von mir kommt aus Usbekistan und spricht fließend

Russisch“, erzählt Aurelia. Das habe sie zum Mitmachen motiviert. Auf der Grundlage der deutsch-russischen Ausgabe des Brettspiel­s New Amici beantworte­n die Teams in drei Runden Fragen zu Vokabeln sowie zur Geschichte und Kultur Russlands.

„Ich bin froh, dass das Deutsch-Russische Forum den Bundescup seit 14 Jahren veranstalt­et“, sagt Russisch-Lehrerin Hermine Haidvogel. Der Bewerb mache Lust auf die Sprache und lenke den Fokus auf das an Kultur so reiche Land jenseits der von Putin geprägten Tagespolit­ik. „Russisch ist entgegen der gängigen Meinung eine sehr melodische Sprache.“Sie wird an 15 Schulen im Bundesland gelehrt.

Im Herz-Jesu-Gymnasium lernen derzeit 37 Schüler Russisch. „Wir kochen auch miteinande­r und kaufen im russischen Supermarkt in Freilassin­g ein“, schildert Haidvogel. Sie hat 1984, ein Jahr vor der Matura, noch die Sowjetunio­n erlebt. „Ich durfte das Hotel in Moskau einen Tag nicht verlassen, alles war abgeriegel­t, weil Juri Andropow, der Generalsek­retär des Zentralkom­itees der KPdSU, beigesetzt wurde.“Bestens in Erinnerung ist Haidvogel die einstige Russisch-Lehrerin der Nation: Lisa Schüllers Russisch-Kurs im ORF war legendär.

„Russisch ist keine harte, sondern eine sehr melodische Sprache.“

 ?? BILD: SN/ROBERT RATZER ?? Aurelia Reisp und Fabian Lips aus dem Gymnasium der Herz-JesuMissio­nare mit Maskottche­n Mischka und den Russisch-Lehrerinne­n Hermine Haidvogel (r.) und Judith Promegger-Wernig.
BILD: SN/ROBERT RATZER Aurelia Reisp und Fabian Lips aus dem Gymnasium der Herz-JesuMissio­nare mit Maskottche­n Mischka und den Russisch-Lehrerinne­n Hermine Haidvogel (r.) und Judith Promegger-Wernig.

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