„Klatschen ist keine Lösung“
Der SN-Bildungstalk stand dieses Mal im Zeichen der Pflege.
SALZBURG. Der Pflegemangel in Salzburg spitzt sich zu. Vor allem in der Pflegeassistenz wird händeringend nach Personal gesucht. Beim SN-Bildungstalk am Montag stand die Pflegeausbildung im Mittelpunkt. Zu Gast waren Babette Grabner, die Leiterin des Studiengangs Gesundheitsund Krankenpflege an der Fachhochschule Salzburg, Johanna Harb, die Leiterin der CaritasSchule für Sozialbetreuungsberufe, und Alexandra Grabisna, Pflegestudentin im dritten Semester an der FH Salzburg.
Dass sie im medizinischen Bereich arbeiten möchte, habe sie schon immer gewusst, erzählte Grabisna in der Sendung: „Man geht mit einem guten Gefühl nach Hause und weiß, dass man jemandem geholfen hat.“Die
Coronapandemie habe nochmal gezeigt, dass man ohne Pflegekräfte ein großes Problem habe, sagte Grabisna, kritisierte aber zugleich die Arbeitsbedingungen: „Ich glaube, es ist allen bewusst, dass sich bei der Bezahlung etwas ändern muss. Es ist nett, wenn Menschen am Balkon stehen und klatschen, aber Lösung ist das keine.“
Dennoch sei das Interesse am gehobenen Pflegedienst, also an der akademischen Ausbildung, groß, sagt Babette Grabner von der FH: „Wir hatte heuer mehr Interessenten als Plätze.“
Weniger beliebt sind die Pflegeassistenzberufe. Um dem Mangel entgegenzuwirken, wurde an den Caritas-Schulen ein Schulversuch gestartet, der eine Ausbildung im Pflegebereich bereits ab 14 Jahren ermöglicht. CaritasSchulleiterin Johanna Harb sieht das Problem aber nicht nur im Mangel von Pflegekräften: „Wenn Menschen Pflege brauchen, leisten das nicht nur die Pflegeberufe, sondern auch die Sozialbetreuungsberufe, zum Beispiel in der Altenarbeit oder der Behindertenarbeit.“
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