„Grüner Baum“: Was vom legendären Hotel blieb
Skitourenbindung, KI-Sensoren: Aus Ideen sollen Unternehmen werden
Wer von Gastein kommend ins idyllische Kötschachtal aufbricht, findet sich in einer Art Freilichtmuseum wieder: Ringsum stehen leer stehende Häuser und verwilderte Gärten, stumme Zeugen der regen Betriebsamkeit, die früher hier herrschte – im „Hoteldorf Grüner Baum“am Beginn des Tals.
Luis Trenker verbrachte viele Jahre hier, Liza Minnelli und der Schah von Persien waren zu Gast, Niki Lauda und zuletzt Barbara Schöneberger und Jude Law, der hier den Skiurlaub verbrachte. Doch das ist lange her. Der Betrieb ist eingestellt, in dem einst legendären Hotel herrscht gähnende
Ideen haben Salzburger Gründer und Gründerinnen viele. Um daraus Unternehmen zu formen, braucht es manchmal Hilfe. Die Startup Salzburg Factory unterstützt deshalb jedes Jahr Start-ups mit Coachings, Beratung und einer Landesförderung von bis zu 25.000 Euro. In das Inkubationsprogramm, das von ITG, FH Salzburg, Uni Salzburg, dem Land und der Wirtschaftskammer unterstützt wird, wurden
Leere, während sich ringsum die Natur breitmacht.
Ursprünglich hatte Erzherzog Johann 1831 ein Jagdhaus im Kötschachtal errichtet, das schon damals als Jausenstation bekannt war. 1923 brannte der Gasthof nieder. Das später neu errichtete Haupthaus wurde im Ausseer Baustil errichtet, später kamen weitere Gebäude dazu, der Gasthof wurde zum Hotel und schließlich zum „Hoteldorf“mit Thermal-Hallenbad, Wellnessbereich, Bar- und Seminarbetrieb.
„Der ,Grüne Baum‘ hatte einen sehr hohen Stellenwert“, sagt Johanna ErharterBlumschein aus Bad Gastein. Das Hotel und das Tal seien praktisch eins gewesen. Erharters Urgroßmutter, die Postmeisterin, hatte einen Wirt aus Linz geheiratet und 1908 den „Grünen Baum“gekauft, um dort eine Jausenstation zu betreiben. In der nächsten Generation leistete ihr Großvater Erwin Linsinger dann Pionierarbeit im Tal, er ließ Leitungen mit Thermalwasser zum Haus legen, 1969 wurde das Hallenbad gebaut.
Lange Zeit profitierte das Haus vom Kurtourismus. Doch ab Ende der 1990erJahre ging das Geschäft zurück, dann kamen noch die Wirtschaftskrise und behördliche Auflagen dazu, die teuer geworden wären: So schlitterte das Vier-SterneBio-Hoteldorf mit 140 Betten 2016 in die Insolvenz. Die Leipziger Stadtbau AG kaufte die Anlage. Seitdem war der „Grüne Baum“nur kurzzeitig in Betrieb. Heute steht das Haus wieder leer – wie einige andere Hotels im einstigen „Monte Carlo der Alpen“. nun zehn neue Start-ups aufgenommen. Die Bandbreite ist bunt: Ecosensors arbeitet an KI-Sensoren, etwa für Wildtiererkennung. Während Edelworks eine magnetische Skitourenbindung entwickelt hat, sind es bei Flat Head Studio anfängerfreundliche Virtual-Reality-Spiele und bei der Flocke GmbH darmschonende Lebensmittel für Autoimmunpatienten.