Salzburger Nachrichten

Joker Schaub sichert Fodas Job

Das ÖFB-Team setzte sich am Freitag in der WM-Qualifikat­ion gegen Israel verdient mit 4:2 durch. Der Sieg dürfte dem angezählte­n Teamchef Franco Foda Ruhe bringen.

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Nach 93 Minuten konnte Franco Foda im Klagenfurt­er Wörthersee-Stadion tief durchatmen. Seine Mannschaft gewann dank einer starken zweiten Halbzeit gegen Israel mit 4:2 und beendete damit zumindest vorübergeh­end die Teamchef-Diskussion­en. Dabei hatte es nach den ersten 45 Minuten eher danach ausgesehen, als ob sich der neue ÖFBPräside­nt Gerhard Milletich für das wichtige WM-Play-Off im März nach einem neuen Trainer umsehen muss.

Obwohl das ÖFB-Team von der ersten Minute an die bessere Mannschaft war, lagen Kapitän David Alaba

Thomas Gottsmann berichtet für die SN aus Klagenfurt

und Co. zur Pause zurück. Während Marcel Sabitzer, Marko Arnautovic und Marco Grüll gute Chancen nicht nutzen konnten, gingen die Gäste nach 33 Minuten glücklich in Führung. Debütant Nicolas Seiwald fälschte einen harmlosen Freistoß von Nir Bitton mit der Hand ins eigene Tor ab – 0:1. Dass sie nach dem Pausenpfif­f auf dem Weg in die Kabinen von den nur knapp über 4000 Fans im Klagenfurt­er Wörthersee­Stadion ausgepfiff­en wurden, dürfte die ÖFB-Kicker nochmal zusätzlich motiviert haben.

Bereits in den ersten Minuten nach der Pause drückten die Österreich­er kräftig aufs Tempo und bekamen in der 51. Minute nach einem Foul an Philipp Lienhart, der statt Aleksandar Dragovic mit Martin Hinteregge­r die Viererkett­e bildete, einen Elfer zugesproch­en. Marko Arnautovic verwandelt­e diesen zum Ausgleich. Auch vom neuerliche­n

Bewertung ÖFB-Team

Daniel Bachmann Christophe­r Trimmel Philipp Lienhart Martin Hinteregge­r David Alaba

Florian Grillitsch Nicolas Seiwald Alessandro Schöpf Marcel Sabitzer Marco Grüll

Marko Arnautovic Louis Schaub Andreas Ulmer Junior Adamu

Durchschni­tt Schwach

Stark Durchschni­tt Stark Stark Durchschni­tt Schwach Sehr stark Durchschni­tt

Stark Sehr stark zu kurz eingesetzt zu kurz eingesetzt Rückstand (Kopfballto­r nach einer Ecke) ließ sich die FodaElf nicht stoppen. Das lag vor allem an Joker Louis Schaub. Der Köln-Legionär erzielte nur drei Minuten nach seiner Einwechslu­ng per Volleyschu­ss von der Strafraumg­renze den Ausgleich.

Und auch bei der schönsten Aktion des Abends war der Einwechsel­spieler beteiligt. Nach einem Arnautovic-Zuspiel ließ Schaub im Sechzehner einen Gegenspiel­er sehenswert aussteigen und schoss Österreich erstmals an diesem Abend in Führung. Nach dem 3:2 dürfte auch Foda ein großer Stein vom Herzen gefallen sein. Als Marcel Sabitzer seine starke Leistung mit einem schönen Weitschuss-Tor in der Schlusspha­se krönte, war das vorletzte WM-Quali-Spiel endgültig entschiede­n. Trotz des Sieges bleibt Österreich Vierter in der Gruppe, kann am letzten Spieltag Israel in der Gruppe noch überholen. Ob Dritter oder Vierter dürfte für die Zukunft von Foda aber belanglos sein. Gewinnt sein Team am Montag auch gegen die Republik Moldau, wird der Deutsche beim Play-Off im März auf der ÖFBTrainer­bank sitzen.

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BILD: SN/GEPA Louis Schaub war der Mann des Spiels: Der Köln-Legionär traf für die ÖFB-Auswahl zwei Mal.
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