Salzburger Nachrichten

Maximilian Schells Haus zu ersteigern

Anwesen in Preitenegg in Kärnten kommt am 18. Dezember unter den Hammer. Das Jagdhaus wurde nie ganz fertig.

- SN-schö, APA

Das Jagdhaus des im Jahr 2014 verstorben­en österreich­ischen Schauspiel­ers Maximilian Schell wird am 18. Dezember versteiger­t. Seine Tochter Nastassja Schell trennt sich von dem in den 1980er-Jahren erbauten Haus, das der Schauspiel­er und Oscarpreis­träger mit viel Liebe zum Detail selbst ausgestalt­et hat, hieß es in einer Aussendung am Sonntag.

Interessie­rte können online mitbieten, der Rufpreis von 215.000 Euro umfasst neben dem Haus mit rund 274 Quadratmet­ern Wohnfläche

auch einen Hektar Grund.

Bis zu seinem Tod vor bald acht Jahren lebte Schell viele Jahre auf dem Anwesen der Familie in Preitenegg in Kärnten. Ganz in der Nähe errichtete er das Jagdhaus nach seinen Vorstellun­gen. Der zweigescho­ßige Bau verfügt über Haupt- und

Gästetrakt, hat eine Jagdstube, eine Bibliothek, sechs Zimmer und drei Bäder. Stimmungsv­oll-kuschelig wird es durch drei Kamine und einen Kachelofen, eine Fußbodenhe­izung sorgt für zusätzlich­e Wärme.

Der Schauspiel­er suchte selbst oft mehrere Jahre akribisch nach den Einrichtun­gsgegenstä­nden, auch ließ er den Stiegenauf­gang ins Obergescho­ß mehrfach umbauen. Das Haus wurde nie ganz fertig.

„Der neue Eigentümer kann dem Haus den finalen Touch geben und dann sagen: Wir haben das mit Maximilian Schell gemeinsam gebaut“, erklärte Tochter Nastassja. Im Keller, der direkt in den Felsen gesprengt wurde, waren eine Natursauna und ein Pool geplant, doch das wurde nie umgesetzt. „Papa hat so viel Herzblut in dieses Haus gesteckt, es wäre schade, wenn es nicht bewohnt ist. Aber für mich allein ist es einfach zu groß“, begründete Nastassja den Verkauf.

Mitbieten kann jeder ab sofort unter www.aurena.at/auktion/5141/schell. Die Versteiger­ung findet am 18. Dezember online ab 18.00 Uhr statt. Ausrufprei­s sind 215.000 Euro, bis Sonntagnac­hmittag

waren 14 Gebote eingelangt, das Höchstgebo­t lag bei 280.000 Euro.

Preitenegg in Kärnten ist mit seiner Lage auf über 1078 Metern Seehöhe die höchstgele­gene Gemeinde im Bezirk Wolfsberg. „Die Berggemein­de bietet Ruhe und Erholung in einer wunderschö­nen Landschaft mit hoher Luftgüte und viel Sonnensche­in“, heißt es auf der Homepage der Gemeinde, die 940 Einwohner zählt. Maximilian Schell wurde am 8. Dezember 1930 in Wien geboren und starb am 1. Februar 2014 in Innsbruck. Davor war er am 18. Jänner bei Fernsehdre­harbeiten in einem Kitzbühele­r Hotel zusammenge­brochen. Schell hatte die österreich­ische und schweizeri­sche Staatsange­hörigkeit. Vater Hermann Ferdinand Schell war ein Schweizer Schriftste­ller, Mutter

Margarethe Noé von Nordberg eine Wiener Schauspiel­erin.

1962 gewann Maximilian Schell den begehrten Oscar als bester Hauptdarst­eller in Stanley Kramers Film „Urteil von Nürnberg“. Er spielt darin einen Verteidige­r von Naziverbre­chern. Weitere bekannte Filme, in denen Schell mitwirkte, waren unter anderem „Topkapi“, „Die Akte Odessa“oder „Deep Impact“.

Aufsehen erregte in den 1960er-Jahren seine drei Jahre andauernde Liaison mit Soraya, der ehemaligen Frau des letzten Schahs von Persien. Schell war zwei Mal verheirate­t. Tochter Nastassja entstammt der Ehe mit der russischen Schauspiel­erin Natalja Eduardowna Andreitsch­enko.

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Der zweigescho­ßige Bau verfügt über Haupt- und Gästetrakt.
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Wellness im Keller, Schell-Tochter Nastassja im Stiegenhau­s.
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BILD: SN/AP Schauspiel­er Maximilian Schell starb 2014 in Innsbruck.

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