Strengere Coronaregeln führen Gastronomen zu Sorgenfalten
Der Teil-Lockdown sorgt für Unruhe in der Gastronomie. Von 60 Prozent Einbußen durch die 2G-Regel spricht ein Pinzgauer Wirt.
SALZBURG. Die Gastronomie trage die verschärften Coronabestimmungen grundsätzlich mit, sagt der Salzburger Wirtesprecher Ernst Pühringer. „Die Zahlen sind zu hoch, ein kompletter Lockdown muss unbedingt verhindert werden.“Von den Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte erwartet er in Speiselokalen keine massiven Folgewirkungen. „Wir hatten schon bisher 2G (geimpft, genesen) als Auflage, von daher ändert sich nicht viel.“
Als Optimismus diese Einschätzung dürfe aber man nicht auslegen, betont Pühringer. Die Umsätze in seinem Gasthof Hölle (Stadt Salzburg) seien in der jüngeren Vergangenheit nicht besonders gut gewesen. „Wahrscheinlich steht uns ein grauslicher Winter bevor.“Weihnachtsfeiern
seien fast ausnahmslos abgesagt worden, die Reisewarnung seitens der deutschen Bundesregierung ein zusätzlicher Dämpfer. Hart treffen würde die Kollegen die aktuell zur Debatte stehende 2G-plus-Regelung. Auch Geimpfte und Genesene müssten in diesem Fall einen PCR-Test vorweisen.
Einen großen Aufschwung im Take-away-Geschäft gab es laut
Pühringer in den vergangenen Wochen nicht, bei weiteren Verschärfungen sei das denkbar. „Man muss aber dazusagen, dass dieses Geschäft nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, zumal der ganze Getränkeumsatz wegfällt.“Pühringer pocht auf zusätzliche Finanzhilfen seitens des Bundes, ansonsten drohe ein Massensterben in der Branche.
Patrick Knittelfelder gibt sich optimistischer. Er betreibt mit seinem Geschäftspartner Andreas Felleis mehrere Lokale, zum Beispiel den Bärenwirt und das Café Glockenspiel in der Stadt Salzburg. Knittelfelder berichtet von guter Auslastung in den vergangenen Wochen. Vom TeilLockdown erwartet er sich einen leichten Rückgang. „Vor allem, weil dann ganze Runden ausbleiben werden, wenn ein Teil nicht kommen darf.“Andererseits gebe es positives Feedback von jenen, die geimpft oder genesen seien. „Sie fühlen sich durch die 2G-Vorgabe sicher.“Sollten PCRTests zusätzlich vorgeschrieben werden, dann müsse die Branche mit größeren Einbußen rechnen. Was seine Hotels wie den Wenghof in Werfenweng betrifft, will Knittelfelder noch zuwarten.
„Wahrscheinlich steht uns ein grauslicher Winter bevor.“
„Der echte Dämpfer wäre eine 2G-plusRegelung.“
„Dass wir wie ursprünglich geplant Anfang Dezember aufsperren, glaube ich derzeit eher nicht.“
Schwerer als Restaurants sind Nachtlokale von den neuen Regelungen betroffen. Johannes Brucker ist geschäftsführender Gesellschafter der Lokale Baumbar und Kitsch & Bitter in Kaprun. Er spricht von 60-prozentigem Umsatzrückgang im Restaurantbe