Zwillinge – das doppelte Glück
Sophia Haas hat eine Zwillingsschwester: „Ich bin froh, dass wir zweieiig sind.“
Jeder, der Geschwister hat, weiß, dass diese ziemlich nervig sein können, aber auch manchmal praktisch, weil man als Kind immer einen Spielpartner hat und nie allein ist. Aber wie ist es, nicht nur mit einem Geschwisterchen, sondern mit einem Zwilling aufzuwachsen? Ich erzähle euch hier, wie es ist, mit einer Zwillingsschwester aufzuwachsen, weil ich eine habe.
Aber zunächst einmal: Was ist ein Zwilling? Zwilling sind die zwei Kinder, die gleichzeitig gezeugt wurden, in derselben Schwangerschaft heranwachsen und dann auch im gleichen Geburtsvorgang geboren werden. Was meist vermutlich zum gleichen Geburtstag führt. Beim Jahreswechsel 2019/2020 passierte es jedoch in den USA einer Frau, dass sie ihre Tochter am Silvesterabend 2019 zur Welt brachte, ihren Sohn aber ein wenig später, nach Mitternacht und damit an einem anderen Tag, in einem anderen Jahr (2020) und eigentlich auch in einem anderen Jahrzehnt.
Entdeckt werden Zwillinge meist bereits bei einer der ersten Ultraschalluntersuchungen. Zwillinge werden unterschieden in eineiig und zweieiig. Eineiig bedeutet, dass beide gleich ausschauen und eigentlich fast keiner sie wirklich unterscheiden kann, sie sind aus einer einzigen befruchteten Eizelle hervorgegangen. Zweieiige Zwillinge wachsen im Mutterleib jeweils in einer eigenen Eizelle heran, sie haben also unterschiedliches Erbgut, schauen daher auch unterschiedlich aus. Laut einer Studie der Oxford University werden weltweit jedes Jahr etwa 1,6 Mill. Zwillingspaare geboren, eines von 42 Neugeborenen ist Zwilling.
Meine Zwillingsschwester Lena und ich sind zweieiig. Manche denken nicht mal, dass wir verwandt, geschweige denn Geschwister sind. Ich bin froh, dass wir nicht eineiig sind, denn sonst würde uns immer jeder verwechseln und das würde nach einiger Zeit nerven. Unsere Eltern verwechseln uns schon mit dem Namen täglich und das reicht aus. Unsere Mama hat uns immer als doppeltes Glück bezeichnet, auch wenn wir sie immer auf Trab gehalten haben.
Früher haben wir uns fast jeden Tag gestritten wegen Spielzeug, Süßigkeiten und mehr. Heute streiten wir nur mehr selten. Auch wenn es für unsere Freunde oft so ausschaut, als würden wir uns hassen: In Wirklichkeit helfen wir uns immer und fast überall, etwa beim Kochen und bei den Hausaufgaben. Sophia Haas, 14