Seniorenwohnhaus Hellbrunn: Wird Haupthaus künftig ein Amt?
SALZBURG-STADT. 70 Millionen Euro hat die Stadt Salzburg zwischen 2013 und 2020 in den Neubau bzw. die Generalsanierung ihrer Seniorenwohnhäuser investiert und auf neue Wohnmodelle umgestellt. Nur zum Teil wurden die Seniorenwohnhäuser Hellbrunn und Itzling durch Neubauten modernisiert. Nun soll geprüft werden, was dort mittelfristig mit den veralteten Bestandsbauten passieren soll. Der Amtsbericht wurde nun im Sozialausschuss diskutiert. Nächste Woche kommt er in den Bauausschuss. Etwaige Baumaßnahmen würden frühestens ab 2025 umgesetzt, sagt Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ).
In den Fokus rückt das Haupthaus der Seniorenwohnanlage Hellbrunn. Rund 100 Bewohner mit geringem Pflegebedarf (Pflegestufe 1 bis 3) wohnen in dem denkmalgeschützten Haus aus 1898. Es ist nicht barrierefrei und entspricht nicht mehr den Standards für eine fachgerechte Pflege und Betreuung. Die 16 Doppelzimmer sind kaum zu vergeben, weil mittlerweile auch Ehepaare getrennte Einheiten bevorzugen. Ein wirtschaftlich vertretbarer
Umbau unter Wahrung des Denkmalschutzes ist nicht möglich.
Die Sozialabteilung empfiehlt, das Haupthaus anderweitig zu nutzen, und denkt für die Bewohner einen Neubau mit sechs Hausgemeinschaften für 72 Senioren an. Als Standort kommt das gegenüberliegende Areal mit dem Personalwohnhaus infrage. Dieses ist desolat und soll abgerissen werden. Über die mögliche Nachnutzung des Haupthauses sind die Stadtparteien geteilter Meinung. Es gelte, mehrere Varianten zu prüfen, sagt Hagenauer.
„Ich bin für alles offen.“Eine Überlegung sei, alle Ämter der Sozialabteilung (die meisten sind im Kieselgebäude) unter einem Dach zu bündeln oder zumindest die Büros der Senioreneinrichtungen sowie die Seniorenberatung dorthin zu übersiedeln. Zudem seien Personalunterkünfte, betreute Wohnmöglichkeiten oder Arztpraxen denkbar.
Die Bürgerliste sieht ein Amtsgebäude außerhalb des Stadtzentrums kritisch. „Es soll auch geprüft werden, welche alternativen Nutzungsformen möglich sind“, sagt Klubchefin Inge Haller und nennt Generationenwohnen oder Kinderbetreuung. Die Bürgerliste hat einen Zusatzantrag eingebracht. ÖVP-Klubchef Christoph Fuchs hält die Prüfung mehrerer Varianten für verfrüht. Zunächst müsse im Rahmen einer städtebaulichen Vorprüfung geklärt werden, ob auf dem an der Grünlandgrenze gelegenen Areal des Personalhauses überhaupt ein neues Seniorenwohnhaus gebaut werden könne. Ein solches würde erst in rund sieben Jahren fertig sein.
Zudem soll geprüft werden, ob am Standort Itzling die veralteten Häuser 1 und 2 generalsaniert oder neu gebaut werden sollen.