Die Weidepflicht ist bio-logisch
Ich kann mir gut vorstellen, dass es in Einzelfällen praktische Probleme mit der Weidepflicht geben kann. Gleichzeitig bin ich voll überzeugt, dass es für jeden Biobauern im Sinne des Grundverständnisses des Begriffs „bio“vollkommen logisch ist, dass alle Pflanzenfresser im Betrieb in der Vegetationsperiode Zugang zu Weiden haben. Vermutlich wird auch der Großteil der Konsumenten beim Kauf von Biomilch davon ausgehen, dass sie von Kühen stammt, die Weidegang haben.
Zu dieser naturgesetzlichen Erkenntnis braucht es keine EU-Verordnung, auch nicht als Sündenbock.
Die jetzt aufschreienden Bauern müssten sich eher die Frage stellen, welche Aktivitäten denn ihre Interessenvertretung und Beratung all die letzten Jahre zu dem aktuellen Bedrohungsszenario gesetzt hat. Zumindest mit dem Prüfverfahren der Kommission von 2017 hätte jedem Funktionär klar sein müssen, dass der sprichwörtliche Hut brennt.
Wenn sich selbst die Verantwortlichen der Landwirtschaftlichen Fachschule in Bruck dem Thema bisher offensichtlich verweigert haben und jetzt von Zwang zum Aufhören lamentieren, dann kann einem um die Zukunft der Landwirtschaft tatsächlich nur angst und bange werden.
Das „Aussitzen“ist in heutigen Zeiten kein tauglicher Ansatz zur Problemlösung. Ohne Weidegang geht die Biotierhaltung am Tierwohl und der Realität vorbei.
Dr. Erik Schmid
Zu „Aufregung um Demoaufruf von Tennengauer Hausarzt“vom Samstag, 27. 11. 2021:
Beim Lesen dieses Artikels kann die Vermutung aufkommen, dass alle Hausärzte, die keine Covidimpfungen verabreichen, gegen diese Impfung sind. Auf diesem Weg möchte ich klarstellen, dass dem nicht so ist. Als Impfbefürworterin habe ich mich aus mehreren Gründen gegen das Führen einer Impfordination entschieden.
Mein Respekt und Dank gilt meinen Kollegen/-innen, die in dieser intensiven Zeit neben dem „normalen Ordinationsalltag“die Covidimpfungen durchführen. Dies bedeutet einen enormen administrativen und zeitlichen Mehraufwand. Dr. Karin Hickmann wieder ein notwendiges Stück zurecht. Denn wir leben ja doch nur in einer gemeinsamen Welt …
Florian Elstner,