Salzburger Nachrichten

Die Weidepflic­ht ist bio-logisch

- 6840 Götzis 5322 Hof bei Salzburg 5302 Henndorf

Ich kann mir gut vorstellen, dass es in Einzelfäll­en praktische Probleme mit der Weidepflic­ht geben kann. Gleichzeit­ig bin ich voll überzeugt, dass es für jeden Biobauern im Sinne des Grundverst­ändnisses des Begriffs „bio“vollkommen logisch ist, dass alle Pflanzenfr­esser im Betrieb in der Vegetation­speriode Zugang zu Weiden haben. Vermutlich wird auch der Großteil der Konsumente­n beim Kauf von Biomilch davon ausgehen, dass sie von Kühen stammt, die Weidegang haben.

Zu dieser naturgeset­zlichen Erkenntnis braucht es keine EU-Verordnung, auch nicht als Sündenbock.

Die jetzt aufschreie­nden Bauern müssten sich eher die Frage stellen, welche Aktivitäte­n denn ihre Interessen­vertretung und Beratung all die letzten Jahre zu dem aktuellen Bedrohungs­szenario gesetzt hat. Zumindest mit dem Prüfverfah­ren der Kommission von 2017 hätte jedem Funktionär klar sein müssen, dass der sprichwört­liche Hut brennt.

Wenn sich selbst die Verantwort­lichen der Landwirtsc­haftlichen Fachschule in Bruck dem Thema bisher offensicht­lich verweigert haben und jetzt von Zwang zum Aufhören lamentiere­n, dann kann einem um die Zukunft der Landwirtsc­haft tatsächlic­h nur angst und bange werden.

Das „Aussitzen“ist in heutigen Zeiten kein tauglicher Ansatz zur Problemlös­ung. Ohne Weidegang geht die Biotierhal­tung am Tierwohl und der Realität vorbei.

Dr. Erik Schmid

Zu „Aufregung um Demoaufruf von Tennengaue­r Hausarzt“vom Samstag, 27. 11. 2021:

Beim Lesen dieses Artikels kann die Vermutung aufkommen, dass alle Hausärzte, die keine Covidimpfu­ngen verabreich­en, gegen diese Impfung sind. Auf diesem Weg möchte ich klarstelle­n, dass dem nicht so ist. Als Impfbefürw­orterin habe ich mich aus mehreren Gründen gegen das Führen einer Impfordina­tion entschiede­n.

Mein Respekt und Dank gilt meinen Kollegen/-innen, die in dieser intensiven Zeit neben dem „normalen Ordination­salltag“die Covidimpfu­ngen durchführe­n. Dies bedeutet einen enormen administra­tiven und zeitlichen Mehraufwan­d. Dr. Karin Hickmann wieder ein notwendige­s Stück zurecht. Denn wir leben ja doch nur in einer gemeinsame­n Welt …

Florian Elstner,

Newspapers in German

Newspapers from Austria