Magnus Brunner
WIEN. „Und wer sind Sie?“So begrüßte in einer Parodie der Regierungsangelobung des Kabarettistenduos Maschek der Bundespräsident im Jänner 2020 den damals neuen Staatssekretär Magnus Brunner. Tatsächlich ist der Vorarlberger der breiteren Öffentlichkeit wenig bekannt. „Unauffällig“ist das Adjektiv, mit dem er häufig beschrieben wird, aber auch sachkundig, freundlich und umgänglich.
Der 49-jährige künftige Finanzminister ist promovierter Jurist, CVer und war vor seinem Wechsel als ÖVP-Aufpasser ins grüne Infrastrukturministerium 14 Jahre im Energiesektor tätig. Zunächst beim Vorarlberger Energieversorger Illwerke/VKW und 13 Jahre als Vorstand der Abwicklungsstelle für Ökostrom, OeMAG. Die Politik bespielte er lange eher nebenbei – als Gemeindevertreter in seiner Heimat
Höchst, als langjähriger Bundesrat oder Mitglied im Vorstand der ÖVP Vorarlberg. In der schwarzen Volkspartei engagierte er sich aber früh: 1999 löste er Markus Wallner als Büroleiter des damaligen Landeshauptmanns Herbert Sausgruber ab. Sausgruber – als Freund ausgeglichener Budgets bekannt – wurde von ihm oft als Vorbild genannt. 2002 wechselte Brunner als politischer Direktor zum Wirtschaftsbund nach Wien.
Brunner ist verheiratet und hat drei Söhne. Privat spielt er Tennis, in jungen Jahren tat er es auf Bundesliga-Niveau. Zuletzt brachte er als Präsident wieder Ruhe in den Österreichischen Tennisverband.
Er habe nicht vor, politisch Karriere zu machen, sagt Brunner 1999 in einem VN-Interview. „Ich bin kein Parteimitglied und habe derzeit nicht vor, zu einem zu werden.“Es ist anders gekommen.