Hotel mit 120 Zimmern entsteht im AVA-Hof
MARCO RIEBLER
Das Geschäft brummt an diesem Samstag kurz vor Weihnachten im Interio-Einrichtungshaus im AVA-Hof in der Salzburger Altstadt. Denn das Interio verliert sein Zuhause. „Totalabverkauf wegen Räumung“steht auf den Plakaten im Eingangsbereich.
Bald wird umgebaut – zumindest wenn es nach den Eigentümern geht, sollen ein neues Altstadthotel, ein Restaurant und Gewerbeflächen entstehen. „Quartier Gries“lautet der Arbeitsname für das Hotelprojekt.
Der Einrichtungshändler Interio wird Salzburg einstweilen den Rücken kehren. Einvernehmlich aufgelöst wurde das Mietverhältnis von Jargonnant Partners, den Eigentümern des AVA-Hofs. Der Investorenfonds mit Sitz in München hat sich 2019 in die Salzburger Altstadt eingekauft. Vorbesitzer war das österreichische Immobilienunternehmen CA Immo. wurde 1968 an der Stelle des alten Realgymnasiums und der Hauptschule Franz-JosefKai errichtet. Bis 1873 war an diesem Ort eine von Erzbischof Paris Graf Lodron errichtete Kaserne, die „Türnitz“, gestanden. Ursprünglich lag der Platz vor den Stadttoren an der Salzach.
modernisiert und der Innenhof mit seinen Passagen geschlossen. 2019 fand der Hof mit Jargonnant Partners einen neuen Eigentümer.
Nun liegen die Pläne für den Neubau am Tisch. Ein Hotel mit insgesamt 120 Zimmern soll im AVAHof entstehen. Auch Händler und Dienstleister soll es wieder geben.
Der AVA-Hof befindet sich zwischen Griesgasse und Franz-Josef-Kai beim Hanuschplatz. Die neuen Pläne stammen vom Architekturbüro Ebner, Hasenauer und Ferenczy mit Sitz in Wien, das im Auftrag der Investoren agiert. Jargonnant Partners investiert als Fonds in Gewerbe- und Wohnimmobilien quer durch Europa. Auch in Innsbruck ist man schon fündig geworden. Ziel des Unternehmens sei, „die Verbesserung von Arbeits- und Lebensräumen – bei gleichzeitiger Schaffung nachhaltiger Renditen für die Investoren“. Bis Renditen erzielt werden können, wird es ohnehin noch etwas dauern. Frühestens im Jahr 2023 sei an ein Bauende und damit den Einzug einer Hotelkette zu denken, sagt
Anton Santner, P8-Agentur-Chef und Sprecher der Investoren.
120 Zimmer sollen entstehen. 13.000 Quadratmeter können aktuell bespielt werden. Je nach Genehmigung könnten es am Ende auch 15.000 Quadratmeter werden. Über vier Stockwerke und eine Tiefgarage mit 74 Stellplätzen erstreckt sich das Gebäude.
Nach dem Umbau sollen 1300 Quadratmeter wieder für Händler und Dienstleister zur Verfügung stehen. Aktuell befinden sich auch ein Friseur, ein Schauraum und ein Spielzeuggeschäft im Haus. „Wir sind im guten Einvernehmen mit den Mietern und ein Wiedereinzug nach dem Umzug ist nicht ausgeschlossen“, sagt Santner. Konkrete Auszugstermine gebe es noch nicht, diesbezüglich warte man noch ab.
Das Einvernehmen mit den aktuellen Mietern sei auch wichtig, teilweise bestehen unbefristete Mietverträge. Konkrete Verhandlungen zum Wiedereinzug können aber erst nach dem Erhalt des gültigen Baubescheids und der finalen Planung geführt werden, heißt es vom Sprecher.
Eingereicht wurde nur wenige Tage vor Inkrafttreten einer Raumordnungsnovelle, die Hotels in dieser Größenordnung in