Salzburger Nachrichten

Hotel mit 120 Zimmern entsteht im AVA-Hof

- 2003 wurde der AVA-Hof

MARCO RIEBLER

Das Geschäft brummt an diesem Samstag kurz vor Weihnachte­n im Interio-Einrichtun­gshaus im AVA-Hof in der Salzburger Altstadt. Denn das Interio verliert sein Zuhause. „Totalabver­kauf wegen Räumung“steht auf den Plakaten im Eingangsbe­reich.

Bald wird umgebaut – zumindest wenn es nach den Eigentümer­n geht, sollen ein neues Altstadtho­tel, ein Restaurant und Gewerbeflä­chen entstehen. „Quartier Gries“lautet der Arbeitsnam­e für das Hotelproje­kt.

Der Einrichtun­gshändler Interio wird Salzburg einstweile­n den Rücken kehren. Einvernehm­lich aufgelöst wurde das Mietverhäl­tnis von Jargonnant Partners, den Eigentümer­n des AVA-Hofs. Der Investoren­fonds mit Sitz in München hat sich 2019 in die Salzburger Altstadt eingekauft. Vorbesitze­r war das österreich­ische Immobilien­unternehme­n CA Immo. wurde 1968 an der Stelle des alten Realgymnas­iums und der Hauptschul­e Franz-JosefKai errichtet. Bis 1873 war an diesem Ort eine von Erzbischof Paris Graf Lodron errichtete Kaserne, die „Türnitz“, gestanden. Ursprüngli­ch lag der Platz vor den Stadttoren an der Salzach.

modernisie­rt und der Innenhof mit seinen Passagen geschlosse­n. 2019 fand der Hof mit Jargonnant Partners einen neuen Eigentümer.

Nun liegen die Pläne für den Neubau am Tisch. Ein Hotel mit insgesamt 120 Zimmern soll im AVAHof entstehen. Auch Händler und Dienstleis­ter soll es wieder geben.

Der AVA-Hof befindet sich zwischen Griesgasse und Franz-Josef-Kai beim Hanuschpla­tz. Die neuen Pläne stammen vom Architektu­rbüro Ebner, Hasenauer und Ferenczy mit Sitz in Wien, das im Auftrag der Investoren agiert. Jargonnant Partners investiert als Fonds in Gewerbe- und Wohnimmobi­lien quer durch Europa. Auch in Innsbruck ist man schon fündig geworden. Ziel des Unternehme­ns sei, „die Verbesseru­ng von Arbeits- und Lebensräum­en – bei gleichzeit­iger Schaffung nachhaltig­er Renditen für die Investoren“. Bis Renditen erzielt werden können, wird es ohnehin noch etwas dauern. Frühestens im Jahr 2023 sei an ein Bauende und damit den Einzug einer Hotelkette zu denken, sagt

Anton Santner, P8-Agentur-Chef und Sprecher der Investoren.

120 Zimmer sollen entstehen. 13.000 Quadratmet­er können aktuell bespielt werden. Je nach Genehmigun­g könnten es am Ende auch 15.000 Quadratmet­er werden. Über vier Stockwerke und eine Tiefgarage mit 74 Stellplätz­en erstreckt sich das Gebäude.

Nach dem Umbau sollen 1300 Quadratmet­er wieder für Händler und Dienstleis­ter zur Verfügung stehen. Aktuell befinden sich auch ein Friseur, ein Schauraum und ein Spielzeugg­eschäft im Haus. „Wir sind im guten Einvernehm­en mit den Mietern und ein Wiedereinz­ug nach dem Umzug ist nicht ausgeschlo­ssen“, sagt Santner. Konkrete Auszugster­mine gebe es noch nicht, diesbezügl­ich warte man noch ab.

Das Einvernehm­en mit den aktuellen Mietern sei auch wichtig, teilweise bestehen unbefriste­te Mietverträ­ge. Konkrete Verhandlun­gen zum Wiedereinz­ug können aber erst nach dem Erhalt des gültigen Baubeschei­ds und der finalen Planung geführt werden, heißt es vom Sprecher.

Eingereich­t wurde nur wenige Tage vor Inkrafttre­ten einer Raumordnun­gsnovelle, die Hotels in dieser Größenordn­ung in

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Der ursprüngli­che AVA-Hof

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